Summary:In this historical essay an attempt is made to discuss the problem of decisive experiments both from the point of view of History of Science and of Philosophy of Science. The first part deals with Francis Bacon's idea of instantiue cruczs and with the use of the term experimenturn crucis mainly in optics. With respect to the experimental confirmation of Maxwell's electrodynamics the Duhem-Quine Thesis is discussed.Duhem had argued that not a single hypothesis but only a complete theory is examined by ex eriment. So a single ex eriment neither can prove nor can dis rove a single pendence of the electron's mass the uestion of the certainty of conclusions arising decisive experiments is considered, namely the gap between the context of design of an experiment and the context of evaluation of an experiment in retrospect. The examples here are the Michelson-Morley experiment, the Franck-Hertz experiment, and the Com ton-Effect. In the conclusion parity violation is discussed. Perha s due to the this test really was crucial. In general, however, the experimentum crucis will prove to be a very seldom event.hypot !i esis. With regard to Buc R erer's and Neumann's data concerning t R e velocity-defrom experimental tests is treated. In t a e last parts the really historical problem of the possi E ility of a single alternative in theory and an unambiguous result oft R e experiment Schliisselworter: Bohrsche Atomtheorie, Compton-Effekt, Dualitat des Lichts, Duhem-Quine-These, Elektrodynamik, experimentum crucis, Franck-Hertz Versuch, konische Refraktion, Michelson-Morley Experiment, Paritatsverletzung, Spektralfarben, Spezielle Relativitatstheorie, Wellentheorie des Lichts; XVII Jh., XVIII Jh., XIX Jh., XX Jh.
EinleitungWenn man sich mit dem Problem der ,,entscheidenden Experimente" auseinandersetzt, kann man dies sicher nicht mit dem Anspruch tun, hier irgendwie Abschlieflendes sagen zu konnen. v o r allem dann nicht, wenn man, wie in den folgenden Betrachtungen, vielleicht etwas gegen die Vorstellungen mancher Naturwissenschaftler argumentiert, wenn man also die Moglichkeit eines entscheidenden Experiments eher kritisch beurteilt. Man mui3 ja einzelne Beispiele auswahlen und dann im Rahmen dieser Beispiele auch wieder einzelne Gesichtspunkte. Auswahlen mui3 man aber schon deshalb, weil Experimentieren oft alles andere als spektakular ist. Wichtig fur die empirische Grundlage der Wissenschaft ist ja auch das Sammeln und das zunehmende Prazisieren von Daten, das Erschliei3en immer neuer Dimensionen. Man wird also ein solches Thema wohl nur im Sinn eines Essays abhandeln konnen, also in bewui3t offener Form. Trotz dieser Einschrankung sollen sich die Uberlegungen zum Problem der ,,entscheidenden Experimente" aber moglichst nahe an den Originalschriften bewegen, auch was das Begriffliche angeht. Haben wir uns bisher lebhaft, ja mit Heftigkeit, vorgesehen und verwahrt, wenn uns Newton zu solchen Versuchen berief, die er vorsatzlich und mit Bewufitsein ausgesucht zu haben schien, um uns zu tauschen, und zu einem ubereilt...
