Das Raubtier braucht viel Aufmerksamkeit

Abstract

Die diabetische Neuropathie ist eine der häufigsten und schwerwiegendsten Komplikationen des Diabetes mellitus. Sensorische Ausfälle, infizierte Fußulzera und Schäden an autonomen Nerven rauben Betroffenen oft viele Jahre Lebenserwartung. Daher ist von Anfang an Aufmerksamkeit gefragt. Neuropathische Schmerzen haben 10-20% der Diabetespatienten. Hier gilt es, den Schmerzcharakter herauszuarbeiten und geeignete Medikamente individuell zu titrieren.Der Diabetes mellitus ist eine sich weltweit rasch ausbreitende Sto wechselerkrankung, die mit vielen Komplikationen einhergehen kann. Die Prävalenz der diabetischen Polyneuropathie wird bei Diagnose der Sto wechselerkrankung mit 8% angegeben und steigt im weiteren Verlauf der Erkrankung auf bis zu 50% [1,4]. Nach neueren Untersuchungen kann bereits in prä-diabetischen Stadien der Erkrankung eine erhöhte Inzidenz neuropathischer Störungen gefunden werden [5]. Als weitere Risikofaktoren für die Entwicklung einer Polyneuropathie gelten eine viszerale Adipositas (Insulinresistenz), die Körpergröße, das Alter, der Bluthochdruck, Nikotin und Alkohol.Als häu gste Form der diabetischen Polyneuropathie ist die distale symmetrische sensomotorische Polyneuropathie sowie die autonome Neuropathie vorzu nden. Die periphere sensomotorische diabetische Polyneuropathie kann schwere trophische Veränderungen wie die Ausbildung neurotrophischer Ulzera oder einer Neuroarthropathie der unteren Extremität nach sich ziehen. Hierbei ndet man in ca. 50% eine asymptomatische periphere Polyneuropathie mit sensomotorischen Ausfällen, während die anderen Patienten sich durch Schmerzen, Parästhesien, Dysästhesien und Taubheitsgefühl zu erkennen geben. Das klinische Erscheinungsbild hängt hierbei stark vom Befall unterschiedlicher Nervenfaserpopulationen ab, wobei die Schädigung großkalibriger Nervenfasern mit einer gestörten Propriozeption und Berührungsemp ndung, der Befall kleinkalibriger Nervenfasern mit einer verminderten Schmerz-und Temperaturwahrnehmung, Parästhesien, und neuroapathischen Schmerzen einhergeht.