2013
DOI: 10.1159/000357649
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Das letzte Mittel? Ein Überblick über die politische Diskussion und den Forschungsstand zum Einsatz medikamentöser Zwangsbehandlung in der Psychiatrie

Abstract: Die Diskussion über den Einsatz medikamentöser Zwangsbehandlung ist durch veränderte Rechtsgrundlagen neu entfacht. Der folgende Beitrag führt in die Aspekte der rechtlichen Grundlagen ein, gibt Kernpositionen der laufenden politischen Diskussion wieder und geht anschließend anhand empirischer Untersuchungen den Fragen nach, wie häufig medikamentöse Zwangsbehandlungen zum Einsatz kommen, wie sie von den Betroffenen erlebt und bewertet werden und ob sie nachweislich effektiv sind. Aus epidemiologischen Studien … Show more

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“…Anschließend wurde im Juni 2012 auch das damalige Betreuungsrecht als unzureichende Ermächtigungsgrundlage für medikamentöse Zwangsbehandlungen erklärt [4]. Die dadurch entstandene Rechtsunsicherheit löste eine kontrovers geführte politische Diskussion unter Vertretern von Berufsverbänden, Praktikern und Psychiatrieerfahrenen aus [5] und machte eine Anpassung der Gesetzeslage durch den Deutschen Bundestag notwendig, die am 17.1.2013 [6] erfolgte. In den angepassten rechtlichen Grundlagen wird nun explizit gefordert, den Einsatz von Zwangsmaßnahmen auf die Anwendung als "letztes Mittel" zu beschränken und vorab "andere zumutbare Maßnahmen" ( § 1906 Abs.…”
unclassified
“…Anschließend wurde im Juni 2012 auch das damalige Betreuungsrecht als unzureichende Ermächtigungsgrundlage für medikamentöse Zwangsbehandlungen erklärt [4]. Die dadurch entstandene Rechtsunsicherheit löste eine kontrovers geführte politische Diskussion unter Vertretern von Berufsverbänden, Praktikern und Psychiatrieerfahrenen aus [5] und machte eine Anpassung der Gesetzeslage durch den Deutschen Bundestag notwendig, die am 17.1.2013 [6] erfolgte. In den angepassten rechtlichen Grundlagen wird nun explizit gefordert, den Einsatz von Zwangsmaßnahmen auf die Anwendung als "letztes Mittel" zu beschränken und vorab "andere zumutbare Maßnahmen" ( § 1906 Abs.…”
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“…Henceforth, all federal state laws and guardianship law had to be changed to reflect these rulings. The criteria for coercive treatment were narrowed and procedural safeguards were introduced (Lincoln et al 2014;Zinkler 2016) As a further step to strengthen will and preferences as guiding principles in mental health law, in 2017, Germany introduced an additional condition for coercive treatment, demanding that the "compulsory medical measure complies with the will of the person in care, which must be observed in accordance with section 1901a" (Bundesgesetzblatt 2017). Effectively, this regulation stipulates that in order to treat a person against her will, a court of law must be convinced that the treatment is in line with a previously stated preference.…”
Section: Aligning Policy and Lawmentioning
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