Reaktive Arthritiden sind durch den Nachweis eines Erregers oder von Erregerbestandteilen im Gelenk gekennzeichnet, obwohl eine mikrobiologische Anzüchtung des bakteriellen Erregers nicht gelingt. Bei den postenteritischen reaktiven Arthritiden kommt es Tage bis Wochen nach einem gastrointestinalen Infekt zu einer Arthritis. Aufgrund der Assoziation mit dem Histokompatibilitätsantigen B27 und dem möglichen Auftreten weiterer Symptome, wie Enthesitis und Sakroiliitis werden die reaktiven Arthritiden den Spondyloarthritiden zugerechnet. Die Diagnose beruht auf der typischen Klinik und dem Nachweis der vorangegangenen Infektion. Eine antibiotische Therapie ist nicht indiziert, da in Studien keine positiven Effekte beobachtet wurden. Da zur Zeit keine kausale Therapie zur Verfügung steht, orientiert sich die Medikation an den klinischen Manifestationen des einzelnen Patienten.