Chalkogenide und Halogenide vom Formeltyp AMX 4 sind außerordentlich zahlreich und kommen sogar als Mineralien in der Natur vor; es sei nur an den Scheelit (CaWO 4 ) erinnert. Bei den Halogeniden, d.h. mit X ϭ F,Cl,Br,I, sind unzählige Vertreter des Formeltyps A I M III X 4 [1] bekannt, selten jene des Typs A II M II X 4 . Zu nennen wären SrBeF 4 [2] und BaZnCl 4 [3]. Bei unseren Versuchen, neue Verbindungen in den Systemen ACl 2 (A ϭ Sr,Ba,Sm,Eu)/ MCl 2 aufzufinden, haben wir uns auch mit den Chloroberyllaten (d.h. M ϭ Be) beschäftigt [4]. Zur Synthese der Chloroberyllate A[BeCl 4 ] wurden die binären, wasserfreien Chloride in verschweißten Tantalampullen bei Temperaturen um 700°C zur Reaktion gebracht und Einkristalle durch langsames Abkühlen erhalten. Die Chloride Sr[BeCl 4 ] und Eu[BeCl 4 ] (beide farblos) sowie Sm[BeCl 4 ] (rot) sind isotyp (orthorhombisch, Cmca; Eu[BeCl 4 ]: a ϭ 982,4(2), b ϭ 986,3(2), c ϭ 1190,5(2) pm; R 1 (alle Daten) ϭ 0,0206) und enthalten voneinander isolierte Tetraeder [BeCl 4 ] 2sowie Sr 2ϩ , Eu 2ϩ bzw. Sm 2ϩ in quadratisch-antiprismatischer Koordination durch Cl -(Abstände in Eu[BeCl 4 ]: d(Be-Cl) ϭ 202-205 pm; d(Eu-Cl) ϭ 295-306 pm). Gemäß EuCl 8/2 sind die Polyeder [EuCl 8 ] über jeweils vier gemeinsame Kanten zu Schichten verknüpft, zwischen denen die "isolierten" Tetraeder [BeCl 4 ] eingelagert sind, vgl. Abb. 1.