ZusammenfassungDie größten Speicheldrüsen sind die paarigen Gl. parotis
und Gl. submandibularis. Der erwachsene Mensch produziert
1–1,5 l Speichel am Tag, die er regelmäßig
abschluckt. Die häufigste Ursache eines vermehrten
Speichelflusses mit einer Ansammlung von Speichel im Mund und
Ausfluss (Sialorrhoe) ist eine Störung der Schluckfunktion.
Seltener kann auch eine vermehrte Speichelsekretion, z. B.
medikamentös bedingt, die Ursache sein. Eine Sialorrhoe
beeinträchtigt die Lebensqualität erheblich und ist oft auch
sozial stigmatisierend. Die Therapie umfasst konservative Maßnahmen wie
die funktionelle Dysphagietherapie, orale oder transdermale Applikation von
Anticholinergika sowie, in ausgewählten Fällen, invasive
Therapien wie Bestrahlungen und Operationen. Seit 20 Jahren wird auch die lokale
Injektion von Botulinumtoxin in die Speicheldrüsen erfolgreich
therapeutisch eingesetzt. Durch die Zulassung von IncobotulinumtoxinA
für die Behandlung von Kindern und Erwachsenen darf diese
Maßnahme als Therapie der Wahl bei chronischer Sialorrhoe angesehen
werden. Die Ergebnisse der Zulassungsstudien zeigen bei Kindern wie auch
Erwachsenen eine hohe Effektivität und gute Verträglichkeit der
Injektionsbehandlung.