Flüchtige organische Verbindungen wirken in der Natur als Botenstoffe zur Kommunikation zwischen verschiedenen Spezies und finden zudem oft Anwendung als Aromen oder Duftstoffe, wobei die Dauer der Geruchswahrnehmung zumeist begrenzt ist. Dies führte zur Entwicklung von Proparfümen – idealerweise nichtflüchtigen, geruchslosen Duftstoffvorstufen, die aktive flüchtige Verbindungen unter Spaltung einer kovalenten Bindung freisetzen. Eine begrenzte Zahl von Reaktionsbedingungen, z. B. Hydrolysen, Temperaturschwankungen sowie die Wirkung von Licht, Sauerstoff, Enzymen oder Mikroorganismen, ermöglicht die Freisetzung vielzähliger Verbindungen. Dieser Aufsatz thematisiert die kontrollierte chemische Freisetzung von Duftstoffen und bespricht auch Hürden wie die Stabilität der Duftstoffvorstufen und einige Aspekte ihrer Giftigkeit und Biokompatibilität. Da dieselben Systeme gleichermaßen in verschiedenen Forschungsbereichen verwendet werden können, beleuchtet dieser Aufsatz auch die kontrollierte Freigabe leichtflüchtiger Substanzen im Allgemeinen.