Aufgrund der Beziehung zwischen Struktur und Funktion in der Chemie ist der Zugang zu neuartigen chemischen Strukturen ein treibender Faktor für die Entdeckung neuer chemischer Funktionen. Unter diesem Blickwinkel betrachtet, liegt die beachtliche Nützlichkeit der oktaedrischen Geometrie sechsfach koordinierter Metallkomplexe darin begründet, dass ihre stereochemische Vielseitigkeit mit der Fähigkeit gepaart wird, Zugang zu chemischem Raum zu ermöglichen, der für rein organische Verbindungen möglicherweise nicht erreichbar ist. In diesem Kurzaufsatz möchten wir inerte oktaedrische Metallkomplexe mit metallzentrierter Chiralität als aufkommende Klasse metallgestützten asymmetrischer “Organokatalysatoren” vorstellen. Die Ausnutzung der oftmals starren und globulären Gerüste sowie die vielfältige Stereochemie versprechen neue Anwendungsmöglichkeiten auf dem Gebiet der Katalyse.