Derbe, gelblichgrüne Einkristalle des ternären Kupfer(I)‐Praseodym(III)‐Sulfids CuPrS2 entstehen bei der Umsetzung der Elemente (Kupfer, Praseodym und Schwefel) im molaren Verhältnis von 1:1:2 innerhalb von sieben Tagen bei 800°C in evakuierten Quarzglasampullen, wenn äquimolare Mengen an CsCl als Flußmittel zugegen sind. Versuche zur Darstellung von CuPr3S5 oder CuPr5S8 liefern unter analogen Reaktionsbedingungen statt der erhofften Zielverbindungen stets zweiphasige Gemenge aus CuPrS2 und Pr2S3 (C—Typ). Die Kristallstruktur von CuPrS2 (monoklin, P21/c; a = 655, 72(6); b = 722, 49(6); c = 686, 81(6)pm, β = 98, 686(7)°; Z = 4) weist parallel (100) angeordnete gewellte Schichten ∞2{[Cu(S1)3/3(S2)1/1]3—} aus eckenverknüpften Doppeln ([Cu2S6]10—) zweier [CuS4]7—‐Tetraeder mit gemeinsamer Kante auf, die durch Pr3+‐Kationen in überkappt‐trigonal‐prismatischer Siebenerkoordination von S2—‐Anionen dreidimensional vernetzt werden. Die Metall‐Schwefel‐Abstände in den [CuS4]‐Einheiten überstreichen mit 233 (Cu—S2) und 236 (Cu—S1) sowie 247 (Cu—S1′) und 248pm (Cu—S1″) ein recht weites Intervall, während jene (Pr—S: 284—304pm) in den [PrS7]‐Polyedern vergleichsweise eng beieinanderliegen. C—Pr2S3 kristallisiert gemäß Pr2, 677□0, 333S4 mit Z = 4 in einer kationendefekten Th3P4‐Struktur (kubisch, I4¯3d; a = 857, 68(7) pm; Z = 5, 333 für Pr2S3). Entsprechend der Niggli‐Formel ∞3{PrS8/5, 333} ist Pr3+ von acht S2— in Abständen von 287 (4×) und 307pm (4×) trigondodekaedrisch koordiniert. Weder die Einkristallröntgenstrukturanalyse noch Elektronenstrahl‐Mikrosondenuntersuchungen zeigen eine Evidenz für den Einbau von Cu+‐Kationen in diese Kristallstruktur.