Chemie‐Dozenten‐Tagung der GDCh brit. Zone, Hamburg 8.–11. Juni 1949

Abstract

V e r s a m m I u n g s b e r i c h t e Chemie-Dozenten-Tagung der GDCh brit. Zone, Hamburg 8.-11. Juni 1949 An diesor Veranstaltung, zu welcher besondere Einladungen vcrsandt wurden, nahmen etwa 90 auswartige Chemie-Dozentcn teil. Die Tagung wurde eroffnet mit Einfuhrungsworten*von Prof. Dr. H. H . Schlubuch vom Cliemischen Staatsinstitut der Universitat Hamburg. D onnerst ag Vormittag: I<. F. BONHOEFFER, Gottingen : Zur Kcnnlnis der Realcliunski?~etik crrcgharer chemiseher S@eiiie.Der Begriff der Erregbarkrit knupft an den physiologischen Begrifl' der Erregung an und erweitert diesen auf nicht-lebendr Systemr, die Lhnliche Ersclieinungen zeigen. Die wichtigsten typischen Erscheinungen sincl 1. Erregungslcitung, 2. Rcizschwrlle, 3. Rcfraktaritat und 4. Rhythmik. Das beststudierte lebende Objekt ist die Nervenfaser, abcr an sich ist die Ehchcinung der Erregbarkeit eine allgemcine Eigenschaft der le b r n d r n Zelle. Die erregte Zrlle oder der erregte Tcil eiiier Zelle ist gegenuber seiner unerregten Umgebung elektrisch negativ. Die Nervenfaserist auf Erregungslritung spezialisiert. Bei der Leitung wandert auf ihr eine Stelle negativen Potentials, die Lcitung gcschirht durch Lokalstrome (,,Stromchen"), die zur erregten von der noeh nicht erregten Stelle fliellrn und diese erregen. Bci der Reizung mu0 man die Schwelle fur Momentanrriz von der Schwelle fur Dauerreiz unterscheidrn, im Falle der elektrischen Reizung wird die crstc durch Angabc ciner Elektrizitatsmenge pro cm2, im zwciten Falle durcli eine Stromdichte (,,Rhrobase") gegeben. Der Quotient aus briden hat die Dimension einer Zeit und die GroBenordnung Cer ,,Chronaxir". Die Erregbarkeit ist unniittelbar nach einer Erregung auf unmeBbar kleinc Werte hcrahgesct.zt (,,Refraktaritat") und kehrt erst allrnahlich wicder. Sir vermindert sich auch unter det Wirkung cines unterschwelligeu Reizrs und errnoglicht dadurcli das , , Einselileiehen " von s tarken unterseh welligr n Strumen, die an sich bri sofortigem Einschalten in voller Starkc erregeli wiirden. Die marklosen Nerven reagiercn auf elektrischen Dauerrciz rhythniiseh. Sehr allgemein ist z. B. das rliythmisclic Verhalten afferentcr Fasern bei Reizuug der Siiincsorgane.Ein p a s s i v e r E i s e n d r a h t i n S a l p e t c r s a u r e zeigt nach Wilheliil Os~iunld weitgehende Analogirn zum Nerven. Nach Arbeiten von fIenth-NJk, Lillie, dem Vortr. und seinen Mitarbeitrrn ist die Aiialogic sohr rng. Der Draht ist nichl n u r ein Model1 fur die Nervcnleitung, s o~~d e r n fur den Erregungsvorgang ubcrhsupt. Wir finden allc obcn besprochcnen Ersclicinungen auch hier.Einexplosi blcs Gasgemiscli zeigtin der Flammenausbrritung, den Explosionsgrenzen, der ~iehtentfl~tin~nbnrkrit der verbrannten Gasc und dcr Mogliclhkeit der Erzeugung rhythrnischer Explosionen cbenfalls engeilnalogic.Es ist moglicl~ dir genanntrn Systemr und eine Hcilie weitcrer hicr nicht :inzufiihrrnder von gemeinsanirn Gesichtspunktrn xns 1.hcorrtiseh ZLI br-Iiantlelii. Das Kenuzriehurnde fur dir rrregbaren Systeine ist, daB sic durch rille klei...