ChecKid - Kids entdecken die Kernzone

Abstract

Anstelle eines Vorworts "Die Welt ist voller Dinge, die Kindern unbekannt sind. Wollen wir ihnen das Unsichtbare sichtbar machen, müssen wir die Möglichkeiten für sie schaffen, das Unbekannte in dem zu entdecken, womit sie umgehen. Das verlangt von den Pädagogen ein klares Bewusstsein dafür, in welche Richtung das Lernen der Kinder gerichtet werden soll." (Pramling Samuelsson & Kaga 2010, S.104) "Umweltbildung muss auch eine Übung in angewandter Hoffnung sein, die jungen Menschen die Fertigkeiten, die Fähigkeiten, das analytische Rüstzeug, die Kreativität und das Durchhaltevermögen vermitteln, um zu träumen, zu handeln und mutig voranzuschreiten. Um aber signifikante Veränderungen bewirken und die Weichen für eine Zukunft stellen zu können, die besser ist als diejenige, die uns im Falle der Tatenlosigkeit droht, muss die kreative Energie der heranwachsenden Generation durch starke und entschlossene Institutionen unterstützt werden." (Orr 2010, S.134) 2 Einführung Das Pilotprojekt "Kids entdecken die Kernzone-checkid" ging während des Schuljahres 2009/2010 der Frage nach, wie Jugendliche auf einer Exkursionsroute durch eine ausgewählte Kernzone des Biosphärenparks die Natur wahrnehmen. An diesem Projekt arbeiteten 12-bis 13-jährige Schüler der 7. Schulstufe zur selben Zeit in zwei verschiedenen Biosphärenreservaten des weltweiten Netzwerks mit: in Österreich eine 3. Klasse der Mittelschule im BSP Großes Walsertal (mit der Kernzone Gadental), in Deutschland eine 7. Klasse der Hauptschule Burkardroth im Biosphärenreservat Rhön (mit der Kernzone Lösershag). Die Auswahl fiel auf eine 7. Schulstufe und wurde an der Mittelschule im BSP Großes Walsertal getroffen. Denn das Alter der Kids spielt bei einer eigenständigen Bearbeitung von Umweltthemen eine große Rolle, wie die Ergebnisse einer umfassenden Studie des Österreichischen Instituts für Jugendforschung (2005) zeigen; demzufolge interessieren sich Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 12 und 24 Jahren generell für Umweltthemen, wobei das Interesse einerseits bei den 12-bis 13-Jährigen und andererseits bei den 19-bis 24-Jährigen am größten ist. Das Projektteam erarbeitete als Leitplanke für die praktische Umsetzung aufeinander aufbauende Prozessschritte für das Arbeitsjahr mit den Schülern und den begleitenden Lehrpersonen. Während der Umsetzungsphasen konnten auf Grundlage der durchgeführten Befragungen der Schüler (Fragebögen), des Feedbacks von Lehrpersonen und Schülern (Gespräche, Diskussionen, Abstimmungen), des Kontakts zwischen den Schüler-Gruppen (Chat) und der teilnehmenden Beobachtung des Projektteams bei den Begehungen in den Kernzonen Aussagen getroffen werden, wie und was Jugendliche an Natur wahrgenommen haben und was sich an Wahrnehmung im Projektverlauf zugunsten einer höheren Akzeptanz von "Wildnis" in definierten Räumen verändert hat. Zugleich dienten die Auswertungen dazu, das Vorgehen im Projekt zu evaluieren und zu diskutieren, an welchem Punkt Abänderungen des Kernstücks des Projekts-den Prozessschritten-anzusetzen sind und wie ein ...