Die Aktivierung von p-Bindungen in Alkin-substituierten Estern wurde mit weichen und harten Lewis-Säuren untersucht. Im Fall der weichen Selen-Lewis-Säure PhSeCl führte die sequenzielle Aktivierung der Alkine zunächst zu einer Isocumarinverbindung (1 ¾quiv.P hSeCl), und dann zu einer tetracyclischen konjugierten Struktur,b ei der die Isocumarin-Einheit mit einem Benzoselenopyran-System verknüpft ist (3 ¾quiv.PhSeCl). Umgekehrt leitet das Boran B(C 6 F 5 ) 3 als harte Lewis-Säure eine Reaktionskaskade ein, bei der ein komplexes p-konjugiertes System mit einer Phthalid-und einer Inden-Untereinheit erhalten wird.Die Entdeckung frustrierter Lewis-Paare (FLPs) vor etwa zehn Jahren hat zu einem großen Fortschritt in der Hauptgruppenchemie,i nsbesondere bei der metallfreien Katalyse, geführt.[1] FLP-Chemie kombiniert sterisch gehinderte LewisSäuren und Lewis-Basen (Schema 1, oben), bei denen der große Raumbedarf der beiden Komponenten die herkçmm-liche Adduktbildung unterdrückt und zu einer einzigartigen Reaktivitätf ührt. Heute ist ein breites Spektrum an LewisSäure-Base-Kombinationen bekannt, die neue Tr ansformationen und metallfreie katalytische Prozesse einschließlich der Aktivierung kleiner Moleküle (z. B. H 2 ,N 2 O, CO 2 ,C O, SO 2 ,Alkene,Alkine) ermçglichen. [2] Ein besonderes Thema in diesem Bereich ist die kooperative Addition von FLPs an p-Bindungen (Schema 1, unten), die entweder intra-oder intermolekular erfolgen kann. [3] Zwei unterschiedliche Mechanismen sind fürdie 1,2-Addition von Lewis-Base-Säure-Kombinationen an Alkene und Alkine vorgeschlagen worden, die entweder eine konzertierte 1,2-Addition oder eine Addition nach Aktivierung der p-Bindung vorsehen.[4] Fürd en letzteren Fall wurden p···Lewis-Säure-Van-der-Waals-Wechselwirkungen beobachtet.[4]Anders Andere Reaktivitäten im Zusammenhang mit der Verwendung von starken Bor-Lewis-Säuren beinhalten die für Synthesen wichtige Carboborierung sowie relevante Reaktionskaskaden ungesättigter C-C-Bindungen. Neuere Arbeiten von Erker und Yamaguchi et al. zeigen die Verwendung von B(C 6 F 5 ) 3 in einer Reihe von Umlagerungen Aryl-funktionalisierter Diine um komplexe hochkondensierte polyaromatische Systeme wie Dibenzopentalen-Derivate zu erzeugen. [11] Die bereits erwähnte Aktivierung von Alkinen ist in dieser Arbeit hervorzuheben, da sie zeigt, dass -a bweichend vom herkçmmlichen Konzept der HSAB-Theorie -h arte LewisSäuren in der Tatb ei der Aktivierung weicher Lewis-Basen wie Alkine sehr wirksam sein kçnnen. Es ist bemerkenswert, dass die Synthese solcher polyaromatischer Systeme selten in der Literatur beschrieben wird. In den beschriebenen Synthesen werden meist seltene,e dle oder toxische Metalle wie Palladium, Gold oder Zinn eingesetzt.[12] Dies verleiht der Suche nach neuen Synthesemethoden fürd erartige ausgedehnte konjugierte Systeme eine zusätzliche Tr iebkraft.Mit wenigen Ausnahmen wird über die Verwendung von schwereren p-Block-Elementen mit FLP-Reaktivitätk aum berichtet.[13] Diese schwereren p-Block-Elemente sind durch grçßere Atomr...