Zusammenfassung
Hintergrund: Bei r?ckl?ufiger station?rer Aufenthaltsdauer von Patienten bestehen die Notwendigkeit einer bestm?glichen Unterst?tzung und damit Effektivierung der funktionsorientierten Physiotherapie. Insbesondere bei Menschen mit Querschnittl?hmung k?nnten Therapiehilfsmittel die Behandlung sinnvoll erg?nzen und sollten daher wissenschaftlich spezifiziert und weiterf?hrend evaluiert werden. Die funktionelle Elektrostimulation (FES) w?re eine solche Erg?nzung; bisherige Studien untersuchten jedoch nur prim?r messbare Effekte. Da die subjektive Patientenwahrnehmung f?r die Nutzung von Therapieger?ten im nachstation?ren Zeitraum von fundamentaler Bedeutung ist, sollte sie ebenfalls erfasst werden.
Ziel: Diese prospektive Kohortenstudie untersuchte die Auswirkungen von FES auf funktionelle F?higkeiten und Leistungsparameter sowie das pers?nliche Schmerz- und Gesundheitsempfinden bei Patienten mit Querschnittl?hmung.
Methode: Am FES-Cycling-Programm nahmen 30?Patienten (13 mit Tetra- und 17 mit Paraplegie) teil. Vor und nach jedem Training wurden das subjektive Schmerzempfinden mit einer Numeric Rating Scale (NRS), sowohl initial als auch abschlie?end die Aktivit?ten des t?glichen Lebens mit dem Spinal Cord Independence Measure III (SCIM III) und das gesundheitsbezogene Wohlbefinden (Short Form 36 Health Survey) beurteilt sowie die Leistungsdaten des Beinergometers ausgewertet.
Ergebnisse: Der SCIM stieg nach 4-w?chigem Training von 42 (Beginn FES-Cycling) auf 51 Punkte an (p?=?0,004). Die Ergebnisse des SF 36 (subjektive Schmerzbeurteilung, Vitalit?t, psychisches Wohlbefinden) verbesserten sich deutlich (p?0,001). Sowohl bei den Patienten mit kompletter Querschnittl?hmung als auch bei denen mit inkompletter Querschnittl?hmung nahmen die durchschnittliche Aktivleistung (p?=?0,035 bzw. p?=?0,002) und die geleistete physikalische Arbeit signifikant zu (p?=?0,025 bzw. p?=?0,001).
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse lassen vermuten, dass FES-Cycling die akute funktionelle Rehabilitation und die Motivation zum weiterf?hrenden Selbsttraining bei Patienten mit Querschnittl?hmung unterst?tzen kann.