Calvinism, Literacy, and Reading Culture in the Early Modern Northern Netherlands: Towards a Reassessment

Abstract

ZUSAMMENFASSUNG Im Gesamtbild der niederländischen Kultur des 17. Jahrhunderts sind Calvinismus und Lesekultur eng miteinander verknüpft. Der Protestantismus, insbesondere die Reformierte Kirche, gilt als wortbezogene und der Bibellektüre verpflichtete Konfession, die den hohen Grad der Alphabetisierung in der niederländischen Republik hervorgebracht habe. Auch dieser Beitrag geht von einer hohen kulturellen Wirkungskraft der frühneuzeitlichen Kirchen in der Republik aus, versucht diese aber in zweierlei Hinsicht zu differenzieren: Während Margaret Spufford den relativ hohen niederländischen Alphabetisierungsgrad vorwiegend auf die schon vorreformatorisch regen Handelsbeziehungen zurückführt, betont der Autor die spätmittelalterliche städtische Bürgerkultur und deren Lesekultur im Umkreis der Devotio Moderna. Auf dieser gemeinsamen Grundlage einer gesellschaftlich breiten Alphabetisierung haben sich dann im Anschluß an die Reformation mehrere unterschiedliche konfessionelle Lesekulturen ausdifferenziert. Bibellektüre wurde zum Kennzeichen der protestantischen Konfessionskultur, während die Katholiken eine stärker rituelle und visuelle Gruppenkultur ausbildeten.

The early Dutch reception of the Tractatus Theologico-Politicus. A conversation with Wiep van Bunge

“…It was much more part of society despite the mountain of learning Latin, for which all cities actually had Latin schools. 14 Another important aspect of the Dutch situation is that the universities were not under the control of the state but of the city. Being under the control and responsibility of a local authority also created a very close link between students, academics and citizens -they formed local communities.…”

The Protestant Reading Ethic and Variation in Its Effects

“…The synod of 1574 called for schools in every village, and the synod of 1618 mandated that municipalities provide a grant to pay for free schools including for poor children (Boekholt and de Booy :19; De Vries and Van der Woude :170). These numerous church efforts translated into the widespread provision of schools but a school system that was not hierarchically organized on a national basis (Frijhoff ; Roberts :99 and the citations within). The result was a functioning but unevenly funded school system that produced adult literacy for grooms and brides in Amsterdam of 46.5% by 1583, 57% around 1700, and rising to 67% for all of the Netherlands by 1816 (Cipolla ; Deursen ; De Vries and Van der Woude ; Graff ; Hart ; Roberts ).…”

Alphabet, Bibel, Katechismus: Das ABC der vormodernen Grundschule in den Niederlanden

“…In der Förderung der Alphabetisierung war der Kalvinismus tonangebend. Aus lokalhistorischer Forschung ergibt sich, dass auch der katholische Klerus Alphabetisierung anstrebte, aber den Kalvinisten mit Abstand folgte (Roosenboom 1997 (Frijhoff und Spies 1999, S. 237-239;Otterspeer 2002;Frijhoff 2004 Der Inhalt des Hahnenbüchleins ist kennzeichnend für die enge Beziehung zwischen Lesen und Gottesdienst. In späteren Auflagen findet man oft noch ein "christliches Abc" in Reimen mit moralisierenden Sprüchen ("Q. Quade Reden verderven goede Zeden" -Böse Beispiele verderben gute Sitten) (Groot A/ B/ C/ Boek 1781).…”