Burnout und Coping in der stationären Altenpflege. Ein regionaler Vergleich an examinierten Pflegekräften

Abstract

The daily routine of nurses in long term care units is characterized by a variety of physical and psychological burdens. This study is dedicated to work load, burnout, health and coping of this target group. Registered nurses were surveyed in two federal states of Austria, namely in Vienna (n = 78) and Carinthia (n = 59). The individuals of the, on average, older Viennese sample who often feel destined for this occupation face younger colleagues from rural areas whose motivations are predominantly pro-social and economic. The results show an alarming proportion of emotional exhaustion (23%) and aversion to residents (17%). The participants felt particularly burdened by work conditions and the old people they are caring for. Carinthian nurses estimated their state of health to be better than that of their Viennese colleagues. The Viennese sample was found to be significantly more discontent than the Carinthian one. The study underlines the high risk of burnout for nurses in long term care units.

Burn-out bei Beschäftigten in der stationären Altenpflege und in der Geriatrie

“…3 enthält die Burn-out-bezogenen Ergebnisse von Studien, die andere Instrumente zur Erfassung verwendeten. Knapp ein Fünftel der Befragten zeigte -zumindest auf Ebene der Subskalen des Fragebogens zu Beanspruchungen durch Humandienstleistungen (FBH) -deutliche Anzeichen von Burnout [11]. Bei Rafnsdottir et al [24] berichteten knapp 11% der Pflegekräfte in Altenheimen und akutgeriatrischen Stationen, dass sie sich generell mental erschöpft fühlen, was die Autoren als Indikator für Burn-out werteten.…”

“…In der Mehrzahl der Studien wurde kein Zusammenhang zwischen Burn-out und Alter gefunden [26,28,29,30], zwei Studien bestätigten jedoch einen signifikanten Einfluss des Alters auf das Erleben von Burn-out [11,31].…”

“…Institutionen mit besseren Arbeitsbedingungen erzielten eine höhere Arbeitszufriedenheit und eine niedrigere Burn-out-Rate unter den Beschäftigten. Wenig anregende Tätigkeitsinhalte sowie geringe Kontroll-und Tätigkeits-spielräume standen im Zusammenhang mit einer geringen intrinsischen Motivation, die ein Indikator für Burn-out ist [11], und mediierten den Zusammenhang zwischen der Art der Institution und den MBI-Burn-out-Subskalen [35].…”

“…Die Arbeit in diesem Bereich ist unter anderem gekennzeichnet durch Zeitdruck, die Konfrontation mit Leid, den Umgang mit schwierigen Patienten, physische Belastungen durch Heben, Tragen und Lagern von Bewohnern sowie Verletzungs-und Infektionsrisiken [9,10,11,12]. Diese Faktoren kön-nen die Entstehung von Burn-out begünstigen [9,10] und so unter anderem zu krankheitsbedingten Fehlzeiten oder einem vorzeitigen Ausstieg aus dem Beruf führen.…”

“…Mit der wachsenden Lebenserwartung steigt die Zahl der Pflegebedürftigen, die -aufgrund sich verändernder Familienstrukturen -immer seltener von Angehörigen im häusli-chen Umfeld gepflegt werden [13,14,15]. Damit steigt auch der Bedarf an qualifiziertem Pflegepersonal, der angesichts einer älter werdenden Belegschaft, einem mangelnden Interesse junger Menschen am Beruf des Altenpflegers und einem frühzeitigen Berufsausstieg kaum gedeckt werden kann [11,15,16]. Um einen Mangel an qualifiziertem, leistungsfähi-gem Personal zu vermeiden, ist ein mög-licher Ansatzpunkt die Prävention von Burn-out.…”