“…Der Herausarbeitung dieses «Typus carcinomatosus», dessen somatische Er krankung dann als organisches Äquivalent einer Depression zu sehen wäre, beinhaltet allerdings die fundamentale methodische Schwierigkeit, dass «mit dem Wissen, ja schon mit der Ahnung der Diagnose, eine Krise und radikale Veränderung der Bewusstseinslage eintritt» [Bräutigam, 1981[Bräutigam, , p. 1564 Pope et al [ 1983], sofern hier die Probanden eine gute Ansprechbarkeit auf Imipramin zeigten, eine Ab nahme der «depression scores» in der Hamilton-Skala hoch mit der Abnahme der Frequenz der Fressattacken korrelierte. Sabine et al [1983] konnten allerdings, ebenfalls in einer Doppelblindstudie, nach achtwöchi ger Behandlung mit einem tetrazyklischen Antidepressivum keine signifi kanten Unterschiede zwischen Treatment-und Placebogruppen feststellen -sowohl hinsichtlich der Fressanfälle und des selbstinduzierten Erbre chens als auch hinsichtlich der depressiven Verstimmungen. Diese Auto ren fanden, dass erhöhte Depressions-Scores signifikant mit Fress-und Brechanfallen assoziiert waren, und schlossen daraus, dass es sich bei der Bulimia nervosa nicht um die Manifestation einer depressiven Grundstö rung handle, depressive Verstimmungen vielmehr Folge der Essstörung selbst seien.…”