Reinigungs-und Desinfektionslosungen sollen nicht nur eine gute Wirksamkeit besitzen, sondern auch die behandelten Werkstoffe moglichst wenig angreifen. Es ist daher erforderlich, die korrodierende Wirkung dieser Losungen gegeniiber den in der Milchwirtschaft gebrauchbichen Metallen zu kontrollieren. Derartige Prufungen fuhren nur dann zu Ergebnissen, die fur die Praxis brauchbare Aussagen erlauben, wenn der Labortest die wesentllichen Bedingungen beim prakcischen Einsatz beriicksichtigt. Bisher spielten Spruhprozesse, abgesehen von der maschinellen Kannenreinigung, kaum eine Rollje bei der Reinigung und Desinfekeion. Es genugte daher in der Vergangenheit auch, die materialschonende Eigenschaft der Reinigungsund Desinfektionslosungen im Wechseltauchversuch zu iiberpriifen (1). D a aber in den letzten Jahren fur die Tankreinigung Spruhverfahren zunehmende Bedeutung erlangt haben, erschien es uns notwendig, die Korrosionsmogliichkeiten an den Werkstoff en des Tankbaues kennenzulernen, und zwar unter Bedingungen, die denen der praktischen Handhabung moglichst weitgehend entsprechen. Es muflte also wenigstens anstelle des Bespulens der Priifbleche, wie es in der bisher gebrauchten Apparatur (2) gegeben war, ein Bespruhen der Materialproben eingefiihrt werden.Zwar gibt es schon seit langerem Spriihkammern fur Korrosionsversuche ( 3 ) , doch verzichtet man hierbei bewuflt darauf, die Prufbleche direkt init der zu testenden Losung zu bespriihen, denn diese Apparaturen sollen dazu dienen, Korrosionsteste im kiinstlichen Meeresklima durchzufiihren. Daher erzeugt man in diesen Kammern eiinen feinen Nebel, der mogllichst lange in dern Luftraum schweben soll.Im strikten Gegen,satz dazu mufi eine Korrosionspriifung entsprechend den tatsachlichen Verhaltnissen der Tankreinigung danach trachten, dafi der Spruhstrahl die Priifbleche direkt trifft, um neben den chemischen und thermischen Faktoren auch eine eventuelle mechanische Wirkung des Spruhstrahles, der die Tankwand oft unter ganz erhebliichern Druck t r i a (4), im Kovrosionsgeschehen mit zu erfassen. Diese Gedankengange veranlafiten uns, die Entwicklung einer Priifanlage zu baginnen, die den besonderen Umstanden der Tankreinigung Rechnung tragt.
I. Aufbau der AnlageDen wesentlichen Teil der Anlage bildet die Spriihkammer aus 3 mm starkem Eisenblech; sie hat eine Hohe von 100 cm und einen Durchmesser von 120 cm und ist kuppelformig ausgebildet, damit das a n der Decke sich bil-) Das Bundeswtrtscbaft~mtnzsterium hat die Kosten fur die vorliegendr Arbeit zur Verfugung gestellt, wofiir auch hier gedankt sei. ) Die Arbeit stellt einen Auszug aus der Dissertation von G. Petelkau dar: Uber Reinigung und Desinfektion von Milchtanks im Spruhverfahren. T. H. Miinchen (1961). ~ dende Kondenswasser nicht von oben auf die Werkstoffproben tropfi, sondern an der Wand abfliefien kann (vgl. Abb. 1). mm Abb. 1. Korrosionspriifanlage fur SpriihversucheI n der Mitte des Behalters, 20 cm uber dem Boden ist eine 2 mm starke Eisenscheibe (50cm Radius) in eine senkrecht stehende Hohlachse drehba...