Zusammenfassung
Alle 556 Patienten mit isch?mischem Schlaganfall, die vom 1.1.2010 bis 31.12.2012 im Lausitzer Seenland Klinikum (zertifizierte Stroke Unit) zur Aufnahme kamen und nach einem erweiterten OPS 8-981 ?Neurologische Komplexbehandlung des Akuten Schlaganfalls? behandelt wurden, wurden bez?glich der Schlaganfall?tiologie und -topografie differenzialdiagnostisch betrachtet. In einer epikritischen Zusammenschau von klinischem Verlauf und Paraklinik fanden sich als Schlaganfall?tiologie 38,8?% kardiogene Embolien, 37,2?% Mikroangiopathie, 14,8?% Makroangiopathie, 9,2?% kryptogene Infarkte. Rein auf die MRT-Bildgebung gest?tzt waren 27,9?% der Schlaganf?lle ohne sichere Zuordnung verblieben. Eine m?glichst fr?he Differenzierung zwischen kardiogener Embolie und Mikroangiopathie als Insultursache (Aufnahmezeitpunkt) war nicht am Ausma? einer vorbestehenden chronischen zerebralen Mikroangiopathie festzumachen, eher schon an kardiologischen Vor- und Begleiterkrankungen, mehr noch am Ausma? des klinischen Befundes (NIHSS) und an ausgew?hlten biochemischen Parametern (S100B, BNP). In der Zusammenschau war eine Diskrimination mit 80?%iger Sicherheit zum Aufnahmezeitpunkt gegeben. Die Bedeutung der Schlaganfalltopografie zeigte sich im Ausma? der kardiologischen Mitbeteiligung und bez?glich der pneumonischen (schluckst?rungsbedingten) Komplikationen. Eine diastolische Dysfunktion lie? sich bei Hirnstamminfarkten h?ufiger belegen, w?hrend sich manifestes Vorhofflimmern bei Inselinfarkten doppelt so h?ufig fand. Unterschiedliches Schwerpunktsetzen bei differenten Schlaganfallformen f?hrt zur Notwendigkeit einer Aufgliederung der OPS 8-981.