Während bei den „zusammengesetzten”︁ Photokathoden, wie z. B. den Alkalimetall‐Alkalioxyd‐Kathoden, die am Alkalioxyd adsorbierten Alkalimetallatome die Emissionszentren der lichtelektrischen Elektronen darstellen, werden die Emissionszentren der an Legierungen der Alkalimetalle mit Halbmetallen von sehr verschiedenem elektrochemischem Charakter ausgelösten Photoelektronen durch die intermetallische Verbindung selbst geliefert, wie am Beispiel der Antimon‐Cäsium‐Photokathode durch folgende Versuchsergebnisse gezeigt wird:Die durch Formieren einer auf Glas aufgedampften dünnen Antimonschicht in Cäsiumdampf bei 160°C hergestellte Cäsium‐Antimon‐Kathode, deren Zusammensetzung der Formel Sb Cs3 entspricht, besitzt zwei spektrale Maxima bei 2,87 und 3,7 bis 3,8 e‐Volt (431 und 330 mμ). Sie läßt sich in zwei Emissionsbanden bei 2,87 (I) und 3,70 (II) e‐Volt und eine bei 3,89 e‐Volt, also dicht am Ionisierungspotential des Cäsiums (3,87 Volt), beginnende kontinuierlich ansteigende Emissionskurve (III) zerlegen. Wird das Cäsium der formierten Kathode teilweise abgeheizt, so sinkt die Emission der I. Bande, und die Empfindlichkeitskurve weist ein breites kontinuierliches Emissionsgebiet auf, das durch Überlagerung mehrerer Emissionsbanden zustande kommt. Die gleichen Kurven erhält man, wenn man Cäsiumdampf bei Zimmertemperatur auf die Antimonschicht einwirken läßt. Wird die abgeheizte Cäsium‐Antimon‐Kathode erneut in Cäsiumdampf bei 160°C formiert, wobei wieder die Verbindung SbCs3 entsteht, so treten wieder die Banden I und II in der ursprünglichen Gestalt sowie die Kurve III auf.Die Emissionsbanden I und II werden als Anregungsstufen der SbCs3‐Molekeln sowie derjenigen Sb–Cs‐Molekeln gedeutet, die weniger als drei Cs‐Atome enthalten. Durch Überlagerung der Emissionsbanden von Sb–Cs‐Molekeln verschiedenen Cs‐Gehaltes kommen die kontinuierlichen spektralen Emissionsgebiete der teilweise abgeheizten bzw. noch nicht formierten Sb–Cs‐Kathoden zustande.