Gesinterte Stähle finden zunehmend auch in hoch beanspruchten Komponenten wie z. B. Synchronnaben, Zahnrädern, Kettenrädern oder Schaltgabeln Verbreitung. In der Praxis setzt der erfolgreiche Einsatz von Sinterstälen das Vorhandensein von zuverlässigen Konzepten für eine Schwingfestigkeitsbewertung voraus. Diese Konzepte müssen die lokale Beanspruchbarkeit besonders in scharf gekerbten Bauteilbereichen abhängig von der lokalen Dichte des Materials und dem vorliegenden Spannungsgradienten bewerten können. Hierzu werden vier verschiedene lokale Bemessungskonzepte betrachtet: Das Konzept des höchst beanspruchten Volumens, der Spannungsgradientenansatz, die kritische Abstandsmethode sowie der Spannungsmittelungsansatz nach Neuber. Die Methoden werden auf Basis von Ergebnissen aus Schwingfestigkeitsuntersuchungen an gekerbten und ungekerbten Proben aus dem diffusionslegierten Sinterwerkstoff Distaloy AE+0.6%C analysiert. Die Übertragbarkeit der hierbei gewonnenen Schwingfestigkeitskennwerte auf ein scharf gekerbtes Bauteil (einer Synchronnabe) wird dargestellt und die einzelnen Bemessungsmethoden hinsichtlich deren Zuverlässigkeit diskutiert und bewertet. In den Untersuchungen hat sich die Methode des höchst beanspruchten Volumens (hbV) als besonders zuverlässig gezeigt. Die hohe Zuverlässigkeit dieser Methode beruht auf einer Erfassung von statistischen Einflüssen und den so genannten Stützeffekten des Werkstoffs