W. Brandt und F. Schhndl) haben 1924 mit der Agglutinationsmethode von Kobert-Wasicky an Geraniumdrogen festgestellt, daD der Gehalt an wasserloslichen Qerbstoffen rasch abnimmt. Radix Ratanhiae aue dem Handel haben sie mehrfach gerbstofffrei angetroffen. Sie fordern daher, daD Gerbstoffdrogen im gepulverten Zustand nur in kleinen rasch zu verbrauchenden Mengen vonatig gehalten werden sollen. W. Peyer und F . Diepenbrock2) fanden in Rhizoma Tormentillae innerhalb von 18 Monaten mit der gravimetrischen Methode von H. J. Schulte einen Gerbstoffverlust von etwa 230/, und in der Tinktur einen solchen von 15 bie 20%. Nach J. Biichi und P. Gantner3) iat der Gerbstoffgehalt in Tinctura Ratanhiae mit der Zinchloriir-Methode bestimmt nach 6 Monaten nahezu konstant. Diese sparlichen Untersuchungen uber die Haltbarkeit von Gerbstoffen sollten auf eine groBere Anzahl von Gerbstoffdrogen und Gerbstofftinkturen ausgedehnt und mit drei Bestimmungsmethoden, niimlich mit der gravimetriachen Hautpulvermethode, mit der kolorimetrischen Hautpdvermethode von E. Nick und mit der kolorimetrischen Agglutinationsmethode von F. Gstirner und A. Bopp durchgefiihrt werden, um gleichzeitig das Verhalten dieser drei Methoden naher kennenzulernen.Bestimmung mit der gravimetrischen Hautpulvermethode Das Prinzip der fiir die Gerberei bestimmten und international anerkannten gravimetrischen Hautpulvermethode besteht darin, da13 einem wiil3rigen Gerbstoffauezug die Gerbstoffe mit chromiertem Hautpulver enbzogen werden und vorher und nachher der Extraktgehalt der Aueziige bestimmt wird. Die Differenz wird ah Gerbstoffe berechnet.Die Untersuchungen wurden a d e r mit Handelsdrogen auch teilweise mit selbst geernteten und getrockneten Gerbstoffdrogen, soweit diese greifbar waren, ausgefiihrt, von denen das Alter somit genau bekannt war. Bei den selbst geernteten Drogen, wie Rhizoma Tormentillae und Rhizoma Bistortae, wurden auch Stabilisierungsversuche der fiischen Rhizome vor dem Zerkleinern durch Einwirkung von Alkoholdampfen wahrend 30 Minuten vorgenommen und ebenso wurde der Ein-flu0 verschiedener Trocknungmrten gepriift. Die Gerbstoffbestimmungen lieBen I) Pharmaz. Ztg. 1924, 698. a) Jahresb. C m a r & Loretz 1928, S. 117. 3, Phsrmac. Acta Helvetiae 18, 85 (1943). Archiv 280./61, Heft 5 17 Archiv der 234 G s t i r n e r , B o p p und H o p m a n n Pharmazie sich nicht immer gleichzeitig durchfiihren, sondern verschiedentlich nach 6, 9, 12 Monaten und in einigen Fallen nach 3% Jahren. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1
