BEITRAG ZUR LÖSUNG DES PROBLEMS DER ENTWICKLUNG VON URSAM. *j IM SELKUPISCHEN UND DER HIEMIT ZUSAMMENHÄNGENDEN FRAGEN DER HISTORISCHEN MORPHOLOGIE DIESER SPRACHE UND DES URALISCHEN

Abstract

Nach dem Material in Janhunen 1977 zu schließen, wurde jedes die erste oder zweite Wortsilbe beginnende ursam. *j (es gibt bei ihm keine sicheren Fälle für postkonsonantisches *j) zu urslk. *£, vgl. z. B. *jimä 'Leim' (45) > *fima, *joncd 'Mitte' (46 f.) > *foncéa, bzw. *mõja 'Erde, Geldnde' (85) > *mcfa "Wald, Tundra', *puja 'Nase' (122) > *puta, ausgenommen *jvor *i, das schwindet, vgl. z. B. *jir3-'verlorengehen" (50) > *йгэ-.1.2.1.In allen übrigen Positionen schwand *j, wobei es in erster Silbe den vorhergehenden Vokal zunächst palatalisierle, dann dehnte, vgl. z. B. *käjn 'Donner' (51) > *gän (> *qan) (ursam. *3 > urslk. *a, also *kõjn > *qain > *qdn (> *qan)), *kdjmd 'Knochenmark' (58) > *kujmà (Ablaut, s. Katz 1979) > "*qüma, *uj 'Stange' (29 f.) > й, ausgenommen die Konstellation *Vjs++, die zu *V$ wurde, vgl. *jojs 'Fett' (46) > *fos, *wäjs 'Hälîte' (169) > *kwes. | Mir bisher unklare Ausnahmen sind urslk. *saja 'Auge' .< *sõjmä (132), sowie *k#aja 'Seele' < "*wäjns (173) mit den den Regeln in 3.gehorchenden Formen *&"аййа 'ich atme', Каг kv¥effal-qum 'ein atmender Mann', Task¥ esSpan 'ich rastete' (CL 42).1.2.2.Weiter hinten im Wort wurde *3j vor Konsonant oder am Wortende zu *a, vgl.*äntäj 'Boot' (15) > *anta, *ämäjr-'speisen' (15) >*amar-(augm. zu "âäm-'essen'), und *3j3 wie *3jàj > *e, vgl. *cdmc3j3 'Frosch' (32) > *étamée, *iàläjà3r-'stehlen' (150) > *tveler-(> NP faeelir-; augm. zu *tdldid.), *nimäräjäj '(kleine) Fliege' (102) > *nimare. Ahnlich wurden *-dj3 und *-djd zu *a. 1.2.2.1. Wie koénnte man sich die Entwicklung dieser «*j-haltigen» Phonemfolgen vorstellen? ; Dazu ist zunächst vorauszuschicken, daß Janhunen 1977 zufolge alle von ihm angesetzten Nebensilbenvokale (*d, *ä, *3 )) in urslk. *a zusanımenfielen!, vgl. etwa oben *jimä > fima, *joncà > *fonéa und auch ! Es gibt in Janhunen 1977 auch Ausnahmen zu diesen Regeln, die ich hier übergehe.Eine gründliche Auseinandersetzung mit der äußerst komplexen Frage des Nebensilbenvokalismus im Selkupischen kann nicht Thema dieses Aufsatzes sein.