Auswirkung von Hubschraubertransporten auf die Hämolyserate von Erythrozytenkonzentraten bei deren Einsatz in der Luftrettung

Abstract

ZusammenfassungIm Rahmen der präklinischen Versorgung von schwer verletzten Patienten wird der Nutzen einer Transfusion von Erythrozytenkonzentraten (EK) schon am Unfallort diskutiert. Hierbei kommt der Luftrettung hinsichtlich Vorhaltung und Transport eine erhebliche Bedeutung zu. Unklar ist, ob die Vibrationen im Hubschrauber eine Hämolyse induzieren und so eine richtlinienkonforme und damit sichere Anwendung verhindern könnten. Ziel dieser Untersuchung ist es, die Hämolyseraten von standardmäßig gelagerten mit denen in einem Hubschrauber transportierten EK zu vergleichen. Es erfolgte die Herstellung von identischen Paaren von EK. Während die EK der Kontrollgruppe richtlinienkonform gelagert wurden, erfolgte für die EK der Interventionsgruppe die Mitnahme im Hubschrauber während Realeinsätzen. Danach erfolgte die Bestimmung der Hämolyserate zu 3 verschiedenen Zeitpunkten. In beiden Gruppen ließ sich ein Anstieg der Hämolyserate über die Zeit nachweisen, was dem üblichen Alterungsprozess der Erythrozytenkonzentrate entspricht. Alle Werte blieben deutlich unter der von der Richtlinie geforderten maximalen Hämolyserate. Ein relevanter Unterschied zwischen beiden Gruppen ließ sich zu keinem Zeitpunkt zeigen. Ein sicherer Transport von EK im Rettungshubschrauber hinsichtlich der Qualität im Sinne einer im Rahmen liegenden Hämolyserate und damit die Voraussetzung zu deren sicherer Anwendung im präklinischen Setting ist daher problemlos möglich.

Noninferior Red Cell Concentrate Quality after Repeated Air Rescue Mission Transport for Prehospital Transfusion

“…The change in air pressure during different flight heights has been shown to affect RBC quality during long-distance flights at 2,000 m altitude [34]. Yet in this study, the air rescue helicopter flight altitude was around 300 m and was without effect [17]. Indeed, our comprehensive quality data show no deterioration of RBCs.…”

“…Limited information is available for transport logistics of RCCs especially regarding repeated transport, total flight hours and reentry into regular blood bank storage and use. Current German pilot projects established a concept transporting RCCs for up to 3 days and reentering into regular blood bank storage and use [17, 18]. Due to regulatory requirements, we adapted a rotation system of 1 day transport, 1 day quarantine storage and 1 day storage over the entire RCC shelf life.…”

“…Previous studies already suggested that helicopter transport (e.g., large temperature fluctuations, changes in air pressure and vibrations) did not affect RCC quality compared to control groups [17, 19]. However, detailed analyses of RCC quality after repeated transport throughout the shelf life of blood components with different flight times are lacking.…”

Präklinische Therapie mit Blutprodukten – das Projekt „HeliBlut“

“…Strenge rechtliche Bestimmungen (Transfusionsgesetz, Richtlinie Hämotherapie der Bundesärztekammer, Querschnittsleitlinie zur Therapie mit Blutkomponenten und Plasmaderivaten) [4,5] Weiterhin gab es trotz zahlreicher Transfusionsprojekte weltweit keine Daten bezüglich einer möglichen Hämolyse beim Lufttransport von Erythrozytenkonzentraten. Auch die Duisburger Kol-legen des "Christoph 9" planten ein Transfusionskonzept, Brade konnte zeigen, dass es beim Lufttransport zu keiner erhöhten Hämolyserate kommt [6]. Somit waren die geforderten Rahmenbedingungen für die Vorhaltung von Erythrozytenkonzentraten erfüllt.…”

“…Christoph 9" planten ein Transfusionskonzept, Brade konnte zeigen, dass es beim Lufttransport zu keiner erhöhten Hämolyserate kommt[6]. Somit waren die geforderten Rahmenbedingungen für die Vorhaltung von Erythrozytenkonzentraten erfüllt.…”