Auswahl von Studienanfängern durch Universitäten - Kriterien, Verfahren und Prognostizierbarkeit des Studienerfolgs

Abstract

Zusammenfassung: Bei der Auswahl von Studienanfängern erhalten deutsche Hochschulen zukünftig einen größeren Spielraum. Dies fördert Profilbildung zwischen Universitäten und den Wettbewerb um besonders qualifizierte Studierende. Allerdings sehen sich die Hochschulen mit der Aufgabe konfrontiert, ein hinreichend objektives, zuverlässiges, valides sowie faires und ökonomisches Bewerberauswahlverfahren zu entwickeln. Vor diesem Hintergrund werden verschiedene Vorhersagemaße und Kriterien des Studienerfolgs und Auswahlverfahren diskutiert. Als adäquate Lösung wird ein mehrstufiges flexibles Auswahlmodell (ATIM) unter Einbezug von Abiturdurchschnittsnoten, Fachnoten, Eignungstests und Aufnahmegesprächen vorgeschlagen, das fachspezifische Gewichtungen der einzelnen Prädiktoren ermöglicht.

Prediction of success in the first-year exam in the study of medicine – a prospective survey

“…However, in Germany, additional tests were withdrawn from the 'numerus clausus' selection process because they only minimally enhanced the prognostic capability of the tests, and because the overall score of the secondary school diploma outmatched the relevance of single marks [15]. In Austria, these results were confirmed in cross-sectional studies [3,4], although the accuracy of prediction is limited [16].…”

Prädiktoren des Studienabschlusses im 2002 reformierten Curriculum der Medizinischen Universität Wien

“…Bei der Anlage der Untersuchung wurden die rezente Literatur zu Studienerfolg und Studienabbruch [6][7][8][9][10] und bisherigen österreichischen Analysen [11][12][13][14] aufgearbeitet. Unterschiede in den Ansätzen resultieren vor allem aus der disziplinspezifischen Herangehensweise [15][16][17][18] und der unterschiedlichen Ausgestaltung der Hochschulsysteme [19,20].…”

Wer wird ein guter Arzt?

“…Übliche Studiener folgskriterien sind Studienabschluss, Prü fungsnoten, Studiendauer, Studierenden zufriedenheit, berufsqualifizierende Kom petenzen oder Berufserfolg. Da berufs qualifizierende Kompetenzen und Berufs erfolg schwer zu messen sind und in zeit lich großem Abstand zur Studienbewer berauswahl liegen, werden sie nur selten in Validierungsstudien verwendet [7].…”

“…Einzelfachnoten sind weniger aussage kräftig als die Durchschnittsnote, bei der subjektive Einflüsse einzelner Lehrer oder Prüfungen relativiert werden [7,9]. Die Belegung versus Nichtbelegung natur wissenschaftlicher Fächer in Grund oder Leistungskursen erlaubt keine Vorhersa ge über Klausurnoten in Biologie, Chemie und Physik im 1.…”

“…Schulnoten und Studierfähigkeits-beziehungsweise Kenntnistests prognostizieren am besten Leistungen im vorklinischen Studium. Ein wesentlicher Aspekt bei der Durchführung von Auswahlverfahren ist der finanzielle und zeitliche Aufwand sowohl für die Fakultäten als auch für die Bewerber [7]. Dieser ist am geringsten, wenn ausschließlich von der ZVS zur Verfü-gung gestellte Daten herangezogen werden.…”