ZusammenfassungEine indirekte Beurteilung der Mikroarchitektur (MA) ist in der täglichen Praxis anhand des TBS (Trabecular Bone Score) näherungsweise möglich. Das Ziel der OsteoLaus-Kohorte besteht darin, klinische Risikofaktoren und Informationen aus der DXA (Knochenmineraldichte [BMD], TBS und Wirbelkörperfrakturerkennung [VFA]) zu kombinieren, um Frauen mit hohem Frakturrisiko leichter zu erkennen. Wir nahmen 631 Frauen im mittleren Alter von 67,4 ± 6,7 J. und mit einem BMI von 26,1 ± 4,6 auf. Es bestand eine schwache Korrelation zwischen BMD und Zentrums-gematchtem TBS (r2 = 0,16). Die Prävalenz von Wirbelfrakturen (VFx) Grad 2/3, größeren osteoporotischen (OP) Frakturen und allen OP-Frakturen betrug 8,4 %, 17,0 % bzw. 26,0 %. Alters- und BMI-adjustierte OR (nach abnehmender SD) lagen bei 1,8 (1,2–2,5), 1,6 (1,2–2,1) bzw. 1,3 (1,1–1,6) für BMD und 2,0 (1,4–3,0), 1,9 (1,4–2,5) bzw. 1,4 (1,1–1,7) für TBS. Die TBS OR (nach abnehmender SD), adjustiert nach Alter, BMI und Wirbelsäulen-BMD, für VFx Grad 2/3, größere und alle OP-Frakturen betrugen 1,7 (1,1–2,7), 1,6 (1,2–2,2) bzw. 1,3 (1,0–1,7). Nur 35 bis 44 % der Frauen mit OP-Frakturen hatten eine BMD <−2,5 SD oder einen TBS < 1.200. Durch Kombination eines BMD < −2,5 SD oder TBS < 1,200 werden 54 bis 60 % der Frauen mit OP-Fraktur erkannt. Somit können wir anhand von VFA, BMD und TBS aus einem einfachen und strahlenarmen Röntgenverfahren, der DXA, Zusatzinformationen gewinnen, die für den Patienten im Praxisalltag von Nutzen sind.