Aspekte der Bildgebung des Hippokampus

Abstract

Der Hippokampus ist aufgrund seiner vielschichtigen Anatomie, seiner erstaunlichen Funktionen, seiner Wechselbeziehungen zu anderen Strukturen und der damit verbundenen Symptome eine der komplexesten Strukturen im Gehirn. Zwar wird diese Struktur schon seit Jahrhunderten analysiert, doch ihre Anatomie und Physiologie im menschlichen Körper sowie die damit zusammenhängenden Krankheitsbilder und potenziellen Biomarker sind nach wie vor Objekte intensiver Forschungsbemühungen. Der Hippokampus kann von einer Vielzahl von Krankheiten betroffen sein. Dabei kann zwischen kongenitalen, degenerativen, infektiösen oder inflammatorischen, neoplastischen, vaskulären oder toxisch-metabolischen Erkrankungen unterschieden werden. Im vorliegenden Beitrag stellen die Autoren die Anatomie samt angrenzenden Strukturen, die Funktion und die Entwicklung des Hippokampus sowie einen neuartigen Algorithmus für die bildgebende Diagnose vor. Dieser Algorithmus berücksichtigt Erkrankungen, die typischerweise den Hippokampus betreffen. Diese werden anschließend zur besseren Eingrenzung der Differenzialdiagnose in noduläre (raumfordernde) und nicht noduläre Krankheitsbilder unterteilt. Die MRT ist das bevorzugte bildgebende Verfahren zur Beurteilung des Hippokampus, aber auch die CT und die Nuklearmedizin können zur Analyse beitragen. Die MRT-Differenzialdiagnose hängt von der anatomischen Erkennung und der sorgfältigen Charakterisierung begleitender Bildgebungsbefunde ab. Beispiele dafür sind etwa volumetrische Veränderungen, Diffusionsrestriktion, ein zystisches Erscheinungsbild, Hyperintensität in der T1w Bildgebung, Kontrastmittelanreicherung oder Kalzifikation. Diese bildgebenden Befunde spielen neben den klinischen Befunden eine zentrale Rolle bei der Diagnose. Einige Krankheitsbilder, die von