Arzt-Patienten-Kontakt – Einflussfaktoren der Adhärenz bei Typ-1-Diabetikern im Disease Management Programm (DMP) Nordrhein

Volkskrankheit diabetische Retinopathie

“…In this context, participation in decentrally organized DR screening is recorded as either having taken place or not having taken place by the attending GP or diabetologist, without the ophthalmologist having to demonstrate documented participation. Even based on documentation such as this, the DR screening rate is only about 60% in Germany, with a declining trend in some areas 20 . In other countries with significantly higher DR screening rates – as is achievable with centrally organized screening – it has been demonstrated that this has been able to significantly reduce the rate of DR complications 48 .…”

“…21 % geschätzten DR-Prävalenz unter Diabetikern gerechnet wird [39]. Hinzu kommt, dass selbst unter den in DMP eingeschlossenen Patienten nur etwa 50-60 % aktuell die individuellen HbA 1c -Zielwerte erreichen und bei Typ-1-Diabetikern nur etwa die Hälfte einen normotonen Blutdruckwert aufweist [20]. Die Relevanz des Screenings auf DR wird daher weiter steigen und mit der Zahl der Betroffenen und der längeren Lebensdauer wird auch die Gesamtmenge an Screeninguntersuchungen erheblich zunehmen.…”

“…Hinzu kommt, dass die Screeningabstände entgegen den Empfehlungen der Leitlinien in den DMP auf 1-2 Jahre terminiert sind, was bei Patienten mit erhöhten DR-Risikofaktoren problematisch ist, da denen eine jährliche Screeninguntersuchung empfohlen wird. Obwohl in den letzten 20 Jahren eine relative Zunahme an Augenarztbesuchen von Menschen mit Diabetes gezeigt wurde [49,50] und jüngere Untersuchungen belegen [51], dass Menschen mit Diabetes etwa doppelt so häufig wie nicht Betroffene zumindest 1-mal pro Jahr einen Augenarzt frequentieren, ist trotzdem leider gleichzeitig seit Jahren unverändert eine unzureichende und teilweise sogar rückläufige DR-Screening-Teilnahme festzustellen [20]. Passend dazu ergab eine repräsentative Untersuchung unter AOK-Versicherten, dass die Hälfte der Patienten auch über 2 Jahre nach Diagnosestellung eines Typ-2-Diabetes noch keinen Augenarzt aufgesucht hatten [52].…”

“…So wird hier die Teilnahme des dezentral organisierten DR-Screenings vom betreuenden Hausarzt oder Diabetologen als erfolgt oder nicht erfolgt dokumentiert, ohne dass eine dokumentierte Teilnahme augenärztlicherseits dabei belegt sein muss. Selbst die so dokumentierte DR-Screeningrate liegt hierzulande bei lediglich etwa 60% mit teilweise sogar rückläufiger Tendenz 20 . So wurde in anderen Ländern mit deutlich höheren DR-Screeningraten – wie es bei zentral organisiertem Screening erreichbar ist – nachgewiesen, dass hierdurch die Rate an DR-Komplikationen signifikant gesenkt werden konnte 48 .…”

“…With increasing life expectancy, the duration of the disease increases, which in turn has a significant influence on the development of DR. Consequently, the prevalence of DR among diabetics is expected to increase overall, including in Germany, where the current prevalence is estimated at around 21% 39 . In addition, even among the patients included in the DMP, only about 50 – 60% currently achieve the individual HbA 1c target values, and only around half of type 1 diabetics have normotensive blood pressure 20 . Therefore, the relevance of screening for DR will continue to increase, and with the number of affected individuals and the longer lifespan, the total number of screening examinations will also increase significantly.…”