Arterielle Hypertonie – Was war 2020 wichtig?

Abstract

Die arterielle Hypertonie bleibt weltweit der prävalenteste Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen und damit einhergehende Behinderungen. Auch im Bereich der arteriellen Hypertonie bestimmte die COVID-19-Pandemie einen Teil der wissenschaftlichen Debatte. Die arterielle Hypertonie ist mit einem schwereren Krankheitsverlauf von COVID-19 assoziiert, wohingegen das SARS-CoV-2-Infektionsrisiko bei Hypertonikern nicht erhöht zu sein scheint. Nach aktueller Datenlage ist die Therapie mit ACE(Angiotensin-Converting-Enzym)-Hemmer und Angiotensin-Typ-1-Rezeptorblocker weder mit einem erhöhten SARS-CoV-2-Infektionsrisiko noch mit einem schwereren Krankheitsverlauf von COVID-19 verbunden. Eine Studie zur antihypertensiven Chronotherapie bestimmte den wissenschaftlichen Diskurs zur medikamentösen Therapie der Hypertonie. Die HYGIA-Studie kam zu der Schlussfolgerung, dass eine abendliche Medikamenteneinnahme das kardiovaskuläre Risiko von Patienten*innen mit arterieller Hypertonie reduziert. Aufgrund einiger Limitationen ist die Datenlage aktuell unzureichend, um eine routinemäßige nächtliche Gabe von antihypertensiven Medikamenten zu empfehlen. Wir werden einige der Aspekte diskutieren. Ein weiterer wissenschaftlicher Schwerpunkt lag auf den neuen Studien zur renalen Denervation. Hier kann man zusammenfassen, dass nach neuer Studienlage die katheterbasierte renale Denervation ein effektives und sicheres Verfahren zur Behandlung der arteriellen Hypertonie darstellt, das sich als alternatives Verfahren zur medikamentösen Blutdrucksenkung weiter etablieren könnte.

Arterielle Hypertonie – Therapie

“…Seit Beginn der Pandemie wurde über die Sicherheit der antihypertensiven Behandlung mit pharmakologischen Blockern des RAS, ACE-Hemmer und ARB, diskutiert [14]. Eines der wichtigsten RAS-modulierenden Enzyme, ACE2, ist bekanntermaßen als zellulärer Eintrittsrezeptor für SARS-CoV-2 charakterisiert worden [15].…”

“…Im RAS ist ACE2 verantwortlich für die Umwandlung von Angiotensin II (ANG II) in den alternativen RAS-Metaboliten ANG 1-7 [15]. Da ACE-Hemmer und ARB zu einer Hochregulierung der ACE2-Expression/Aktivität führen, wurden diese Medikamente zu Beginn der SARS-CoV-2-Pandemie mit einem verschlechterten Outcome bei COVID-19-Patienten in Verbindung gebracht [14,15]. Inzwischen haben jedoch mehrere große Beobachtungsstudien beweisen können, dass weder das Risiko für eine SARS-CoV-2-Infektion noch der Schweregrad der COVID-19-Erkrankung durch ACE-Hemmer oder ARB negativ beeinflusst werden [14,16,17,18].…”

“…Da ACE-Hemmer und ARB zu einer Hochregulierung der ACE2-Expression/Aktivität führen, wurden diese Medikamente zu Beginn der SARS-CoV-2-Pandemie mit einem verschlechterten Outcome bei COVID-19-Patienten in Verbindung gebracht [14,15]. Inzwischen haben jedoch mehrere große Beobachtungsstudien beweisen können, dass weder das Risiko für eine SARS-CoV-2-Infektion noch der Schweregrad der COVID-19-Erkrankung durch ACE-Hemmer oder ARB negativ beeinflusst werden [14,16,17,18]. Hinsichtlich des Zusammenhangs zwischen RAS-Blockern und Schweregrad des Verlaufs konnte im Weiteren sogar in 2 randomisierten Studien dargelegt werden, dass weder ACE-Hemmer noch ARB den COVID-19-Verlauf negativ beeinflussen [14].…”

“…Inzwischen haben jedoch mehrere große Beobachtungsstudien beweisen können, dass weder das Risiko für eine SARS-CoV-2-Infektion noch der Schweregrad der COVID-19-Erkrankung durch ACE-Hemmer oder ARB negativ beeinflusst werden [14,16,17,18]. Hinsichtlich des Zusammenhangs zwischen RAS-Blockern und Schweregrad des Verlaufs konnte im Weiteren sogar in 2 randomisierten Studien dargelegt werden, dass weder ACE-Hemmer noch ARB den COVID-19-Verlauf negativ beeinflussen [14]. Die REPLACE-COVID-Studie randomisierte 152 Patienten*innen, die mit CO-VID-19 stationär behandelt wurden und mit RAS-Blockern vorbehandelt waren, entweder auf einen Arm, in dem die ACE-Hemmer-/ARB-Therapie fortgesetzt wurde, oder auf den Arm, in dem diese Therapie abgesetzt wurde [14,19].…”

“…Hinsichtlich des Zusammenhangs zwischen RAS-Blockern und Schweregrad des Verlaufs konnte im Weiteren sogar in 2 randomisierten Studien dargelegt werden, dass weder ACE-Hemmer noch ARB den COVID-19-Verlauf negativ beeinflussen [14]. Die REPLACE-COVID-Studie randomisierte 152 Patienten*innen, die mit CO-VID-19 stationär behandelt wurden und mit RAS-Blockern vorbehandelt waren, entweder auf einen Arm, in dem die ACE-Hemmer-/ARB-Therapie fortgesetzt wurde, oder auf den Arm, in dem diese Therapie abgesetzt wurde [14,19]. Es ergab sich kein signifikanter Unterschied in den beiden Armen bezüglich des primären Endpunkts, der einen "Rank Score for clinical Outcome during Hospitalization" mit mehreren klinischen Parametern (Tage bis zum Tode, Dauer der Beatmung, Dauer der Dialyse, SOFA-Score) umfasste [14,19].…”