Zusammenfassung. Hintergrund: Pflegebedürftige sind aufgrund des Alters, bestehenden Vorerkrankungen und der Schwere von Krankheitsverläufen von der COVID-19-Pandemie besonders betroffen. Eine Vielzahl täglicher direkter Kontakte von Pflegekräften und Pflegebedürftigen erhöhen die Gefahr für eine Übertragung der Erkrankung. Ziel: Die Studie zielt darauf ab, (I) Fallzahlen ambulanter Pflegedienste und teilstationärer Pflegeeinrichtungen in Zusammenhang mit COVID-19, (II) personelle und materielle Ressourcen, (III) die Versorgungssituation von Pflegebedürftigen und (IV) den organisatorischen Umgang mit der Pandemiesituation zu beschreiben sowie Unterstützungswünsche an die Politik zu skizzieren. Methoden: Mehr als 12 000 ambulante und teilstationäre Pflegeeinrichtungen wurden zur Teilnahme an einer Online-Befragung eingeladen (Gelegenheitsstichprobe), 701 Pflegedienste (Rücklauf 7,3 %) und 96 teilstationäre Einrichtungen (Rücklauf 3,5 %) nahmen teil. Ergebnisse: Fast ein Drittel der befragten Pflegedienste (30,1 %, 189 / 627) sind durch (Verdachts-)Fälle von COVID-19 bei Klient_innen betroffen. Jeweils etwa die Hälfte der Dienste berichten von einer verringerten Inanspruchnahme von SGB V- (47,6 %, 288 / 605) bzw. SGB XI-Leistungen (59,7 %, 375 / 628). Zwei Drittel der teilstationären Einrichtungen (65,6 %, 63 / 96) geben an, aufgrund der Pandemie derzeit geschlossen zu sein. Ebenso berichteten fast die Hälfte der Dienste (45,8 %, 253 / 552), dass die Versorgung bei verringerter Leistungsinanspruchnahme von ambulanten Leistungen gefährdet / instabil oder sogar nicht sichergestellt sei. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen, dass ambulant versorgten Pflegebedürftigen in der vorliegenden Pandemie – und auch mit Blick auf eine mögliche zweite Welle – eine erhöhte Aufmerksamkeit in Bezug auf prekäre Versorgungssituationen zukommen sollte.