Die derzeitige Entwicklung hin zu elektrifizierten Fahrzeugen führt in vielen Fällen zu einem Anstieg der allgemeinen Belastungssituation von Fahrwerkskomponenten sowie auch deren Verbindungselementen. Radverschraubungen werden hier beispielsweise mit erhöhten dynamischen Belastungen konfrontiert, welche die quasistatische Vorspannungssituation überlagern und für Ausfälle der Verbindungsstelle ursächlich sein können. Diese Anhebung der Lastsituation wird beispielsweise durch höhere Achslasten, Rad‐Reifen‐Dimensionen, bessere Reifenperformance sowie schwerpunktbedingt höhere maximale Kurvenlasten verursacht. Um Ausfälle von Verbindungselementen auch in Zukunft zu verhindern, werden in diesem Beitrag neue Mess‐ und Analyseverfahren vorgestellt, die eine genaue und vollständige Überprüfung aller überlagerten dynamischen Nennspannungen (unter Vernachlässigung der überhöhten Kerbspannungen) ermöglichen, welche durch dynamische Axial‐ und Biegebelastungen an der kritischen Versagensstelle eines Verbindungselements verursacht werden. Um eine entsprechende Schadensakkumulation zu ermöglichen, werden lastspezifische Bauteilwöhlerkurven benötigt. Ein detailliertes Verständnis der auftretenden Belastungen am Verbindungselement erhöht die Sicherheit gegenüber Ausfällen für alle Fahrwerksverschraubungen, sofern diese Lasten bereits im frühen Stadium eines Entwicklungsprozesses bekannt sind und berücksichtigt werden.