Anästhesiologisches Management bei neuroendovaskulären Eingriffen

Abstract

The endovascular treatment of diseases of intracranial and spinal vessels has become widely accepted in recent years. The patient is usually treated under general anesthesia and in choosing an appropriate anesthesia regimen and an optimized pre-interventional preparation, the anesthesiologist can influence the postinterventional result. The working environment in the angiography suite should address the requirements of a routine procedure and the necessities of complication management. Application of short-acting narcotics and relaxation of the patient if required, facilitate the intervention for both the neuroradiologist and the anesthesiologist. The patient should be supplied with everything needed before the intervention to avoid any waste of time in the case of an emergency (e.g., haemorrhage or fibrinolytic treatment). After the procedure the patient has to be monitored for at least 24 h. Peri-interventional and postinterventional complications, such as thrombo-embolism or hemorrhage, must be managed aggressively and consequently by the anesthesist to improve the postinterventional outcome. Therefore a close collaboration between the anesthesiologist and the neuroradiologist is essential.

Endovaskuläre Eingriffe in der interventionellen Neuroradiologie

“…Dem Zusammenwirken von Neuroanästhesie und INR wurde in der vorliegenden Zeitschrift Der Anaesthesist 2006 ein Leitthemenbeitrag gewidmet [35]. An der Vorbereitung, Narkoseführung und dem Monitoring sowie der Grundaussage, entscheidend zum technischen und klinischen Erfolg beizutragen [35], hat sich seither nichts geändert. Neu sind die Materialvielfalt und die exponentielle Zunahme von Neurointerventionen, aber auch der Kliniken mit neurointerventionellem Schwerpunkt.…”

Mit Wissen zum Erfolg!

“…Der grund sätzlich weniger invasive Charakter interventioneller radiologischer Verfahren darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Anforderungen aus anästhesiologischer Sicht erheblich sind [1,5]. Hierzu tragen verschiedene Faktoren bei, welche das Risiko eines unerwarteten anästhesiologischen Ereignisses steigern können, ▶ z.…”

“…Das Spektrum der interventionellen Radiologie ist groß und reicht ▶ von der Diagnostik und Behandlung vaskulärer [1] sowie maligner Erkrankungen in parenchymatösen Organen (z. B. Radiofrequenzablation von Lebermetastasen) [2] bis zum ▶ Traumamanagement bei thorakoabdominalen und pelvinen Verletzungen [3].…”

Anästhesie außerhalb des Zentral-OP

“…Endovaskuläre Stentgraft-Implantationen bei Läsio-nen der Aorta descendens (Aortenaneurysma, Typ-B-Dissektion, penetrierendes Ulkus, traumatischer Einriss, Ruptur) sind eine minimal-invasive Therapieoption vor allem für Hochrisikopatienten und haben eine hohe Erfolgsrate, eine niedrige Letalität und ein niedrigeres Paraplegierisiko im Vergleich zu konventionellen Behandlungsmethoden [41]. Dies erfordert eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit von Radiologen, Chirurgen und Anästhesisten sowie einen Anästhesie-arbeitsplatz mit der Möglichkeit für eine Maximalüberwachung, um auch hä-modynamisch instabile Notfallpatienten versorgen zu können [32]. Bei allen Eingriffen in der Angiographie ist ein mög-lichst umfassender Strahlenschutz (Bleischürze, Schilddrüsenschutz, fahrbare und feststehende Bleiwände) sowohl für medizinisches Personal als auch für den Patienten obligat.…”