Analyse der Torquekapazität einer vollständig individuellen lingualen Apparatur (WIN)

Abstract

Zusammenfassung Einleitung: In der kieferorthop?dischen Lingualtherapie ist eine effektive Torquekontrolle der Schneidez?hne aufgrund der biomechanischen Besonderheiten, die mit dem Kraftansatzpunkt und der engen Verkn?pfung von Abweichungen der dritten Ordnung mit der vertikalen Zahnposition verbunden sind, von besonderer Bedeutung. Studienziel: In der vorliegenden In-vitro-Studie sollte daher die Torquekapazit?t einer vollst?ndig individuellen lingualen Apparatur (WIN) in Verbindung mit verschiedenen Drahtdimensionen, wie sie ?blicherweise in der Finishingphase Verwendung finden, untersucht werden. Methode: An einem Oberkiefertypodonten mit WIN-Apparatur wurden slotf?llende und unterma?ige ?-Titaniumb?gen einligiert und horizontale Kr?fte zwischen 0 und 100cN am zentralen Schneidezahn mittels Federwaagen appliziert. Die resultierenden angul?ren Abweichungen wurden aufgezeichnet und die korrespondierenden Drehmomente berechnet. Ergebnisse: Bei den slotf?llenden B?gen (0,018?0,018? und 0,018?0,025? ?-Titanium) musste ein initiales Torquespiel von 0?2? ?berwunden werden, ehe sich ein effektives Drehmoment entwickelte. Anschlie?end war eine lineare Korrelation zwischen Torquewinkel und Drehmoment f?r beide Bogendimensionen mit steilerem Kurvenverlauf f?r die h?herma?igen Dr?hte zu verzeichnen. Ein f?r eine effektive Torquekorrektur notwendiges Drehmoment von 2Nmm wurde nach mindestens 2?3? Verwindung der 0,018?0,018? ?-Titaniumb?gen erreicht, verglichen mit 2?4? f?r das 0,018?0,025? ?-Titanium Untersuchungsgut. Bei der Analyse unterma?iger B?gen (0,0175?0,0175? ?-Titanium) betrug das gemessene Torquespiel 5?7?. Ab einem Torquewinkel von 8?12? wurde die notwendige Schwelle von 2Nmm erreicht. Auch hier ergab sich eine lineare Beziehung zwischen dem Ausma? der Drahtverwindung und resultierendem Drehmoment mit generell flacherem Kurvenverlauf im Vergleich zu den Berechnungen f?r die slotf?llenden B?gen. Schlussfolgerung: Aufgrund der hohen Pr?zision der Bracketslot-Bogen-Kombination kann mit der WIN-Apparatur klinisch eine effektive Torquekontrolle erreicht werden.

Linguale Behandlung bei Patienten mit Molaren-Inzisiven Hypomineralisation

“…Gleich zeitig stellt die WINApparatur in diesem Hinblick eine ästhetische Alternative zur konventionellen Vestibulärbehandlung dar (Hohoff et al, 2003;Proffit et al, 2013). Darüber hinaus zeichnet sie sich durch die höhere Präzision der Slotdimension (AlQabandi, 2013) im Vergleich zu konventionellen Lingualbrackets (Demling et al, 2009;Wiechmann, 2002) oder Bukkalbrackets (Cash et al, 2004) aus, was unter anderem eine exzellente Torquekontrolle während der gesamten kieferorthopädischen Behandlung unabhängig von der anfangs bestehenden Malokklusion ermöglicht (Bieber, 2013). Diese Präzision der Apparatur spiegelt sich in der extrem hohen Qualität des Behandlungsergebnisses wieder (Graf I et al, 2021).…”