Aminosäure‐Decarboxylasen

Abstract

Menthols gleich riechen, hat nach unseren Annahmen seinen Grund darin, daD hier vorzugsweise die Molekelform Einflu6 hat, da Adsorption eintritt. Der sterische Bau des D-und L-Menthols ist nun nicht so grundsltzlich verschieden, und die Adsorptionskrafte sind nicht so stark sterisch beeinfluSbar, als dab die beiden Antipoden nicht an gleicher Stelle und mit gleicher Stiirke am Riechnerven adsorbiert werden kiinnten. Bei hoheren Yonzentrationen dagegen tritt neben der Adsorption (bedingt durch die Molekelform) die Reaktion der osmophorenGruppe (OH-Gruppe?) in Erscheinung. Bei dieser Reaktion ist, wie ja auch Doff annimmt, ein sterischer Einflu6 wahrscheinlich. Die Folge davon ist die verschieden starke Yllteempfindung, die die beiden Antipoden verursachen.Auch eigene Ergebnisse kiinnen in dieser Weise gedeutet werden. Von den eingangs erwlhnten Di-n-alkyl-acetaldehyden besitzt der kh)I-n-amyl-acetaldehyd einen ausgesprochenen Geruch nach Orangenschalen, wlhrend dieser Geruch bei n-Propyln-butylacetaldehyd und Di-n-butylacetaldehyd nicht so charakteristisch ist, sondern sich wieder mehr dem schlrferen, etwas ranzigen Geruch des als Vergleichssubstanz benutzten n-Pelargonaldehyds nlhert. Nimmt man den in der Parfumefie vielfach benutzten Methyl-n-heptylacetaldehyd hinzu, so scheint es, daD die geruchlichen Eigenschaften besonders gunstig bei den Aldehyden sind, die die Aldehyd-Gruppe in 2-oder 3-Stellung der geraden Kohlenwasserstoff kette tragen. Die Geruchsnote nlhert sich wieder derjenigen des normalen, unverzweigten Aldehyds, je symmetrischer die Aldehyd-Gruppe mit der Kohlenwasserstoff-Kette verkniipft ist.Versucht man eine Erklarung auf Grund der obigen Hypothese, so kann man hier fast Riickschltisse a u s d e m G e r u c h auf d i e Mole k u l a r s t r u k t u r ziehen, die evtl. beweisbar sind. Von dem geradkettigen Aldehyd ist anzunehmen, daD seine Aldehyd-Gruppe verhaltnismiRig wenighochstens von einer Selte herabgeschirmt ist, in welchem Aggregatiustand, gasformig, Decarboxylierungsprodukte von Aminosauren finden sich in Tieren, Pflanzen und Bakterien'). lhre biologische Bedeutung ist vielseitiger, als ursprunglich angenommen wurde, weshalb das lnteresse fur die Aminosaure-Decarboxylasen2) erheblich zugenommen hat. Am eingehendsten sind die Bakterienenzyme untersucht.