Alkohol und Psychiatrie

Abstract

Kriterien sowie therapeutische Überlegungen werden mitgeteilt. Wichtig ist auch zu beachten, dass bei Alkoholikern ein erheblich erhöhtes Risiko für Suizidhandlungen besteht.Die wichtigsten neuropsychiatrischen Folgeschäden bei Alkoholabhängigen umfassen die Alkoholintoxikation, den sehr seltenen pathologischen Rausch, alkoholinduzierte Amnesien (sog. Black-outs) sowie das Alkoholentzugssyndrom, das bei den meisten, aber nicht allen Alkoholabhängigen auftritt und von seiner Symptomatik her unspezifisch ist. Zu den Alkoholpsychosen gehören das Delirium tremens, die Alkoholhalluzinose, die häufig schwierig von paranoiden Schizophrenien zu differenzieren ist, der eher seltene alkoholische Eifersuchtswahn sowie neurophsychiatrische Störungen im engeren Sinne wie die Alkoholdemenz, das Wernicke-Korsakow-Syndrom, und die hepatische Enzephalopathie. Die Klinik und die pathophysiologischen Grundlagen der einzelnen Folgeschäden werden dargestellt. EpidemiologieAlkoholismus stellt bei Männern die häufigste psychische Störung dar. Der Pro-Kopf-Konsum reinen Alkohols in der BRD betrug im Jahre 1995 knapp 12 l, wobei sich nach rasantem Anstieg des Pro-Kopf-Konsums in den Jahren nach dem 2. Weltkrieg in den letzten Jahren ein leichter Rückgang des Konsums abzeichnet. Schon der hohe Pro-Kopf-Konsum von Alkohol lässt auf eine starke Alkoholbelastung in der Bevölkerung schließen. Genaue Anhaltspunkte hierfür haben Felduntersuchungen zur Häufigkeit von Alkoholmissbrauch und Abhängigkeit ergeben. Die beiden wichtigsten diesbezüglich durchgeführten Untersuchungen waren die Oberbayerische Verlaufsuntersuchung (Fichter 1990), die bei Männern eine Lebenszeitprävalenzrate für behandlungsbedürftige Alkoholabhängige von 7,1% aufzeigte. Weitere 7,9% wiesen einen leichten Grad von Alkoholismus auf. Für München fanden Wittchen et al. (1992) für Männer eine Lebenszeitprävalenz von Alkoholismus von 13%. Die Sechsmonatsprävalenzen der wichtigen US-amerikanischen »Epidemiological Catchment Area Study« (ECA-Studie; Regier et al. 1988) 38.1 Epidemiologie -496 38.2 Neuropsychologische Defizite bei Alkoholabhängigkeit -497 38.3 Komorbidität von Alkoholismus mit psychischen Störungen -498

Alkoholfolgeerkrankungen

“…Bei 5,0 Promille liegt die Letalität bereits bei 50 %. Die Patienten sterben in diesem Zustand meist an einer durch zentrale Dämpfung bedingten Atemdepression oder durch Aspiration von Erbrochenem 1 2 .…”