Nichtonkologische, oft entzündliche und infektiöse Thoraxerkrankungen sind häufig und können meist durch eine konservative medikamentöse Therapie adäquat behandelt werden. Bei einem Teil dieser Pa tienten sind jedoch thoraxchirur gische Interventionen angezeigt. Dies kann bei primär fehlender Er folgsaussicht, z. B. beim Aspergil lom, oder bei ungenügender Effek tivität einer medikamentösen The rapie, z. B. bei persistierenden Hohl räumen nach Lungenabszessen, oder bei Komplikationen wie der mas siven Hämoptoe bei einer Tuberkulo se der Fall sein. Das Spektrum der In terventionen reicht von der Drainage therapie über minimalinvasive Ver fahren bis zu Resektionen. In diesem Beitrag wird aus der Sicht der Thorax chirurgie auf die Behandlung dieser Thoraxerkrankungen eingegangen. Hinsichtlich weiterer relevanter nicht onkologischer Krankheitsbilder wird auf die Beiträge in diesem Heft ver wiesen. Thorakale Erkrankungen, bei denen chi rurgische Interventionen indiziert sein können, sind häufig infektiöser Genese, die in 4 Regionen auftreten können: in der Thoraxwand, im Pleuraspalt, in der Lunge sowie im Mediastinum, wobei In fektionen in einer Region die Nachbar regionen oft mit einschließen. So sind Pneumonien oder Lungenabszesse die Hauptursache für Pleuraempyeme. Dieses wiederum kann sich auf die Thorax wand ausbreiten und einen Abszess vor täuschen (Empyema necessitatis). Akute mediastinale Infektionen können zu einer pleuralen Beteiligung führen (. Abb. 1). Natürliche Eintrittspforten für Infektio nen der Atmungsorgane sind die oberen Atemwege. Weiterhin sind hämatogene, lymphogene und per continuitatem aus gebreitete Infektionen möglich. Prädis ponierende Faktoren für thorakale Infek tionen können neben einer Störung der spezifischen und/oder unspezifischen Abwehrmechanismen des Patienten auch anatomische oder strukturelle Be sonderheiten wie Bronchiektasen, Fistel bildungen, Lungensequester, bronchogene oder mediastinale Zysten sein, die per se eine Indikation für eine chirurgische In tervention bedingen können. Abszess der Thoraxwand Ein Abszess der Thoraxwand kann aus einer primären Infektion entstehen, als Komplikation einer Septikämie auftreten oder Folge einer intrathorakalen Infektion sein, die sich per continuitatem auf die Thoraxwand ausgebreitet hat. Selten sind Thoraxwandabszesse nach aktinischen Nekrosen [1, 2]. Sie können mit einer Osteomyelitis der Rippen und des Sternums und/oder einer Chondritis der Rippen assoziiert sein. Ein Empyema necessitatis (s. oben) ist heut zutage selten. Schüttelfrost, Fieber, Schmerzen und eine systemische Entzündungsreaktion sind typisch. Ein tuberkulöses Empyema necessitatis führt zu einem sog. kalten Abszess ohne Anzeichen einer lokalen In flammation. Diagnostik. Von besonderem Wert sind die thorakale Sonographie und CT, ggf. ergänzt durch eine diagnostische Punkti on (. Abb. 2). Therapie. Pyogene Abszesse der Thorax wand benötigen eine chirurgische Drai nage und eine suffiziente antibiotische Therapie. Bei einer Strahlennekrose der Thoraxwand kann eine Resektion ...