Aktualisierte S2k-Leitlinie chronische Obstipation der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) und der Deutschen Gesellschaft für Neurogastroenterologie & Motilität (DGNM) – April 2022 – AWMF-Registriernummer: 021–019

Stuhlentleerungsstörung

“…B. digitale Ausräumung, Unterstützen des Beckenbodens) bei mehr als 25% der Defäkationen Vermehrte Blähungen und leichte abdominelle Beschwerden können als Begleitsymptomatik bei der chronischen Obstipation auftreten. Sollten die Beschwerden aber ausgeprägter sein und die oben genannten diagnostischen Kriterien erfüllen, so ist die 2021 aktualisierte S3-Leitlinie zum Reizdarmsyndrom zu beachten [1] (siehe Infobox 1).…”

“…Weitere Agenzien wie Diphenol Bisacodyl (Dulcolax), CO 2 -freisetzende Suppositorien (Lecicarbon) oder Prokinetika wie Prucaloprid (Resolor) sollten bei Entleerungsstörungen nur zurückhaltend bzw. nach strenger Indikation eingesetzt werden [1,17]. Biofeedback soll dem Anwender/der Anwenderin eine direkte Rückmeldung über den Trainingserfolg von Anund Entspannung geben und damit das fehlerhafte Anspannen des Schließmuskels bei der Defäkation lösen.…”

“…Hierzu wird über eine visuelle oder akustische Rückkopplung der An-und Entspannungszustand der Sphinktermuskulatur dargestellt und trainiert. Verschiedene Studien unterschiedlicher Qualität haben die Langzeiteffekte von Biofeedback nachgewiesen [1].…”

“…Bei einer Slow-Transit-Obstipation kann nach Ausschöpfung aller konservativen Maßnahmen und bei fortbestehendem therapierefraktärem Befund die Kolektomie mit ileorektaler Anastomose erwogen werden [1]. Beim obstruktiven Defäkationssyndrom profitieren nur Patienten/ Patientinnen mit einer morphologischen Veränderung.…”

“…Die Stuhlentleerungsstörung oder Outlet-Obstipation gehört zum Formenkreis der chronischen Obstipation. In der hausärztlichen wie auch in der gastroenterologischen Praxis und der proktologischen Sprechstunde ist eine gestörte Stuhlentleerung ein zentrales Thema [1]. Frauen sind deutlich häufiger von Funktionsstörungen betroffen als Männer [2].…”