Es ist eine nach wie vor umstrittene Frage, ob bei Vorliegen eincs malignen Tumors der duodenopankreatischen Region radikal operiert werden soll oder nicht. (Im folgenden ist vom ,,Pankreascarcinom" die Rede, wobei auch die Tumoren der Papille, des distalen Choledochus und des Duodenums mit eingeschlossen sind, da sic eine klinische Einheir bilden.) Auch yon sehr erfahrenen Operateuren, wie z.B. NlSS~, wird die Radikaloperation mindestens des Pankreaskopfcarcinoms wegen der zu schlechten Frfih-und Sp/itergebnisse abgelehnt, w/ihrend andere Chirurgen (z.B. BI~UNSCHWlG, EIJSBOUTS, LEHNEIr auf dem Standpunkt stehen, dag eine l~adikaloperation wenn immer m6glich durchgeffihrt werden sollte, da sic allein dem Kranken die Chance einer echten Lebensverlangerung biete. Auch in dieser Zeitschrift wurdc vor kurzem gegen die t~adikaloperation Stellung genommen (EHL~S, GRSZI~-G]~ und G~I~S~HL).Anhand eines Krankengutes yon 150 Patienten, die in den letzten 18 Jahren an der Medizinischen und der Chirurgischen Univ.-Klinik Freiburg station/ir behandelt wurden, mSchten wit diese Frage nochmals aufrollen. Denn ]etztlich ist es aUein die Lebenserwartung, die uns berechtigt, eine Operation auszuffihren oder abzulehnen: ,,Eine Krebsoperation ist dann kontraindiziert, wenn die Lebensverkfirzung durch die betreffende Operation in der Summe dcr Fiille gr6ger ist als die durch den Krebs selbst" (K. H. BAVE~). Hierfiber 1/iBt sich abet nur auf Grund gr6gerer Statistiken etwas aussagen, und solche sind ffir das Pankreasearcinom nicht eben h/iufig.1. Statistische und klinisehe Daten zum eigenen Krankengut Alter und Gesehlecht. Wie ans Tabelle 1 ersichtlich ist, waren a/a der Paticnten fiber 50 Jahre alt, der I-I/iufigkeitsgip~el lag zwischen 60 und 65 Jahren. ])as Verh/~ltnis M/inner zu Frauen betrug 1,5:1 (91 M/inner und 59 Franen).
