Das Studium der Stimulationswirkungen, welches vor etwa zehn Jahren fur kurze Zeit in den Mittelpunkt des Interesses gestellt wurde, ist in neuerer Zeit wieder etwas in den Hintergrund gedrangt worden. Es ist bestimmt gut, daB auf dem erwahnten Gebiete zunachst ein gewisser Stillstand und damit auch die notige Beruhigung eingetreten ist. Mit diesen wenigen Worten wollen wir nicht sagen, daR in dieser Richtung iiberhaupt nichts geleistet wurde, erfreulicherweise wurde nur von einer Uberproduktion Abstand genommen. Man hat gelernt, auf diesem Gebiete kritischer zu denken und zu arbeiten; es hat sich auf diese Weise gezeigt, daR groBe und allgemeine Stimulationswirkungen wohl selten auftreten werden, dafiir konnte man aber auch einzelne wohl definierte Stimulationswirkungen erkennen. Fur uns stehen im Vordergrunde des Interesses Untersuchungen, welche eine praktische und vor allem auch wirtschaftliche Bedeutung haben. Arbeiten in dem Sinne, wie man friiher Stimulationswirkungen aufgefant hat, sind gliicklicherweise sparlich geworden. Man hat einsehen gelernt, daR eine rasche und vor allem mit geringen Mitteln durchzufiihrende Entwicklungs-und Ertragssteigerung bei hoheren Pflanzen nicht so leicht zu erzielen ist. Die direkte, nur zu diesem einen Zwecke durchgefuhrte Behandlung mit verschiedenen Stimulatoren wird im allgerneinen nicht so wichtig und auch nicht so wirtschaftlich sein, wie Stimulationswirkungen, welche im Zusammenhange mit anderen notwendigen Prozessen und Verfahren auftreten. Die Stimulationswirkung wird hier eine sehr angenehme Begleiterscheinung darstellen. Wir denken dabei zunachst an die vielen und verschiedenartigen Vorgange und Handhabungen chemischer wie physikalischer Natur, welche im Pflanzenschutzdienste gebrauchlich sind. Ebenso kann bei entsprechender Diingung als Nebenwirkung eine Stimulationserscheinung auftreten. In zweiter Linie berichten wir dann uber jene Versuche und Erfahrungen, welche nur alleinig zum Zwecke des Studiums von Stimulationswirkungen angestellt wurden. Hier verliert man sich naturgemaR immer stark auf theoretisches Gebiet. Unser Plan geht nun dahin, einige besonders wichtige und zeitgemane Probleme herauszugreifen und kritisch durchzusprechen. Einzelheiten, welche wesentlich erscheinen und denen typische Bedeutung zukommt, werden besonders hervorgehoben. Unmoglich ist es natiirlich, samtliche kleinere Arbeiten vollstandig zu berucksichtigen. W i c h t i g sind fur uns alle die Erscheinungen und Vorgange, welche in irgend einer Weise die Mikroflora des Erdbodens beeinflussen. Die Tatigkeit der Mikroben im Boden ist so mannig-