ZusammenfassungTrainingsprotokolle zur Frakturprophylaxe müssen eine Vielzahl von
trainingswissenschaftlichen, logistischen und finanziellen Rahmenbedingungen
berücksichtigen, um die erwünschte Effektivität und
Anwendbarkeit im Einzel- oder Gruppentraining zu gewährleisten.
Basierend auf dem individuellen Risikoprofil ist eine Zuordnung von dedizierten
Trainingszielen als Ausgangspunkt der Trainingsplanung zielführend. Die
konkrete Adressierung individueller Trainingsziele ermöglicht die
Auswahl geeigneter Trainingsinhalte, -mittel und -methoden, die ebenfalls den
gesundheitlichen Status und Neigungen des Betroffenen berücksichtigen
sollten. Durch die idealerweise überdauernde
Trainingsdurchführung kommt der Beachtung nachhaltiger
Trainingsprinzipen (progressive Belastungserhöhung, Periodisierung)
besondere Relevanz im Trainingsprozess zu. Grundsätzlich ist ein
individualisiertes körperliches Training zur Frakturprophlaxe aufgrund
der großen Anzahl von Therapieoptionen und Ansatzpunkten in jedem Alter
und angepasst an funktionellen Status, gesundheitlichen Beschwerden und
potentiellen Kontraindikationen sinnvoll und möglich. Mit Ausnahme von
Angebotsstrukturen für ambulante
Sturzpräventions-Maßnahmen als Einzelangebote existieren im
Gesundheitswesen grundsätzlich belastbare Strukturen, die eine eng
supervidierte, qualifizierte und co-finanzierte Trainingsdurchführung
unterstützen. Die breite Anwendbarkeit und dichte Struktur von
Gesundheitsangeboten zur Frakturprophylaxe für nahezu alle Risiko- und
Neigungsgruppen kollidiert allerdings mit dem häufig zu geringen
Informationsstand bezüglich Effektivität, Durchführung
und Angebotsstruktur von Betroffenen aber auch Entscheidern des
Gesundheitswesens.