Zusammenfassung
Hintergrund Eine Vielzahl an Operationen im Bereich der Augenheilkunde findet ambulant oder nur im Rahmen eines kurzen stationären Aufenthalts statt. Hierbei sind die Qualitätsanforderungen sehr hoch. Postoperative Qualitätskontrollen durch die Operateure scheitern häufig daran, dass die postoperative Nachsorge meist nicht am Operationszentrum, sondern bei den zuweisenden niedergelassenen Augenärzten erfolgt.
Methoden Zur Optimierung der operativen Qualitätssicherung hat die Klinik für Augenheilkunde des Universitätsklinikums Freiburg im Verbund mit dem Augennetz Südbaden (ANSB), in dem eine große Zahl niedergelassener Augenärzte aus der Region untereinander vernetzt sind, ein internetbasiertes Qualitätssicherungsverfahren entwickelt. Es erfolgt eine umfassende Berichterstattung zu den Kataraktoperationen. Die Ergebnisse der Nachuntersuchung werden unter Beachtung datenschutzrechtlicher Vorgaben über gesicherte Internetmasken aus den Arztpraxen strukturiert zurückgemeldet. Die Rückmeldungen erfolgen immer erst nach 2 – 3 Monaten und somit zu einem Zeitpunkt, an dem in aller Regel das endgültige Operationsergebnis beurteilt werden kann.
Ergebnisse Seit Einrichtung des Qualitätsregisters im November 2009 wurden bis Ende 2018 insgesamt 8043 Datensätze nach Kataraktoperation gemeldet. Diese Stichprobe umfasst 20,2% aller im gleichen Zeitraum an der Klinik für Augenheilkunde des Universitätsklinikums Freiburg durchgeführten Kataraktoperationen. Das mittlere Follow-up lag bei 76 Tagen. Die Zielrefraktion wurde bei 90% aller operierten Augen um weniger als 1 dpt verfehlt. Als Risikofaktor für ein Verfehlen der Zielrefraktion konnte der Z. n. Keratoplastik identifiziert werden.
Schlussfolgerung Die internetbasierte Qualitätssicherung der Klinik für Augenheilkunde des Universitätsklinikums Freiburg ermöglicht erstmals die kontinuierliche Überwachung der Operationsqualität über einen längeren Zeitraum. Diese stellt sich als hoch heraus. Bei Vorliegen eines Z. n. Keratoplastik als Risikofaktor für ein Verfehlen der Zielrefraktion sollte die Biometrie präoperativ kritisch hinterfragt werden.