Zusammenfassung
Fragestellung Webbasierte Informationen rund um das Thema Harninkontinenz sind selten – insbesondere, wenn sie die Möglichkeiten eines „Blogs“, d. h. einer tagebuchartigen, ständig mit neuen Informationen versehenen Website mit zusätzlicher Fragemöglichkeit bieten. Einen solchen Blog, der von der Firma Dr. Pfleger in Bamberg betrieben wird, betreuen die Autoren des Beitrages ehrenamtlich. Akzeptanz und Stellenwert sollten nun 2 Jahre nach einem Relaunch reevaluiert werden.
Methodik 6 Jahre nach Beginn des Blogs und 2 Jahre nach Relaunch der Homepage wurden die hier enthaltenen Fragen, die Blog-Beiträge und die Effekte in „Google Analytics“ und anderen Analysetools stichprobenhaft evaluiert. Die 108 „Teaser“ – kleine, blogadaptierte, informative Artikel zu bestimmten Themen rund um die Harninkontinenz – führten im Analysemonat November 2018 durch ihre Stichworte bei Suchanfragen in Google zu den dargestellten Ergebnissen in „Google Analytics“ (Position = durchschnittliche Position in den Google-Ergebnissen bei allen Anfragen mit einem bestimmten Keyword, Impressionen = Häufigkeit der Anzeige in den Suchergebnissen bei Google, Klicks = Häufigkeit des Aufrufs, Click-Through-Rate [CTR] = Klicks/Impressionen, Position = Anzeige auf den Google-Ergebnis-Seiten an Position …).
Ergebnisse Bei 38 Stichwörtern, die tatsächlich von Besuchern in das Google-Suchfenster eingetragen wurden und mindestens 20 Klicks erreichten, gelang es, die Position 1 der Ergebnisanzeige bei Google zu erzielen, bei weiteren 60 Stichwörtern, unter die ersten 10 Anzeigen der Google-Ergebnisse zu gelangen. Dies ging einher mit einer entsprechend hohen CTR, d. h. tatsächlichem Einstieg in die Seite über die reine Anzeige hinaus. Die Website hatte im Analysemonat November 2018 insgesamt 30 669 Seitenaufrufe. Die häufigste Zahl von Klicks bzw. Impressionen absolut verzeichnete das Thema „suprapubisch oder transurethral“ mit 1344 Klicks und 21 357 Impressionen.Insgesamt ließen sich aus dem Fragenbereich des Blogs 164 Fragen analysieren. Diese kreisten überwiegend um das Thema „Überaktive Blase“ und „Harninkontinenz“ (Abb. 2) und wurden überwiegend von Frauen gestellt (92 × weiblich, 38 × männlich, 34 × anhand des Nicknames nicht zu bestimmen. Bei 33 Fragen entspannte sich mit Rückfragen und erneuten Antworten eine Kommunikation mit den Experten in bis zu 7 Schritten. Die Fragen offenbarten inhaltlich häufig einen komplikativen Verlauf einer Behandlung (4 Wochen nach Hysterektomie kompletter Urinverlust, der sich „auswachsen“ soll) oder eine unverständlich rudimentäre Diagnostik („mein Arzt sagt, er könne meine therapieresistente Überaktive Blase auch mit Anamnese und Urinstatus behandeln“).
Schlussfolgerungen Der „Blasenblog“ ist ein stetig intensives und häufig von Frauen in Anspruch genommenes, niederschwelliges Angebot der Information rund um das Thema „Harninkontinenz“. Durch die regelmäßig eingestellten „Teaser“ gelingt es, bei Suchanfragen in Google häufig auf die erste Seite der Google-Ergebnisse zu gelangen und eine hohe Quote an tatsächlichen Besuchen der Seite zu erzielen. In den gestellten Fragen offenbart sich häufig ein längerer Leidensweg und leider auch – soweit aus den Schilderungen ablesbar – eine gelegentliche unzureichende Kompetenz der Behandelnden.