An mehreren Salz‐ und Oxidkatalysatoren wurden die Primärproduktverteilungen der HCl‐Eliminierung aus 1‐ und aus 2‐Chlorbutan im Temperaturbereich zwischen rund 100° und 350 °C mit Hilfe der Pulstechnik untersucht. Aus 2‐Chlorbutan entsteht, entsprechend der Saytzeff‐Regel, hauptsächlich 2‐Buten, und zwar ist das ‐thermodynamisch weniger stabile — cis‐Isomer bevorzugt. Diese Bevorzugung von cis‐2‐Buten ist offenbar charakteristisch für die Kontaktreaktion. Sie findet sich weder bei der Homogenreaktion in der Gasphase (Pyrolyse) noch bei der in flüssiger Phase.
Mit 1‐Chlorbutan erhält man z. B. an CaCl2 und CaO eine ähnliche Produktverteilung wie mit 2‐Chlorbutan. Der 1‐Buten‐Anteil ist jedoch etwas höher. Dagegen findet man an Al2O3, Cr2O3 und anderen überwiegend, unter Umständen auch ausschließlich, 1‐Buten.
Es wird auf einen Zweistufenmechanismus mit einem Carbonium‐Ion als Zwischenprodukt geschlossen. Ein solcher Mechanismus läßt eine geringe Stereospezifität sowie Umlagerungen erwarten. Für die cis‐ Bevorzugung wird eine Erklärung durch sterische Hinderung am Katalysator vorgeschlagen.