Stand der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) in Deutschland – Verträge und Erfahrungen

Spezialisierte ambulante Palliativversorgung aus Sicht ambulanter Pflegedienste – Eine empirische Untersuchung in Sachsen-Anhalt Ost

“…Was sind förderliche und hinderliche Faktoren für die Bereitstellung ihrer Leistungen zur ambulanten spezialisierten Palliativversorgung? Die bisher öffentlich zugänglichen Erhebungen zur SAPV in Deutschland beschränken sich überwiegend auf vertragliche Entwicklungen [7] und Auswertungen patientenbezogener Daten [8 -12]. Es bestehen aber auch Befragungen unter Angehörigen [11,12], Patienten [11], pflegerischem Fachpersonal [13] Sie berichten auch auf fachlicher Ebene und bei Sorgen und Nöten stets kompetente Ansprechpartner durch die Koordinationsstellen zu haben.…”

Spezialisierte Ambulante Palliativ-Versorgung

“…Dabei ist die SAPV-Richtlinie bewusst allgemein gehalten, um in der konkreten Umsetzung der Versorgung und der Vertragsgestaltung zwischen Krankenkassen und Leistungserbringern Spielraum zu lassen, gewachsene Strukturen und regionale Besonderheiten zu berücksichtigen [6]. Dies hat zu einer großen Heterogenität in den vertraglichen Regelungen sowohl in Bezug auf die Leistungserbringung, Kooperation und Qualitätssicherung als auch in Bezug auf die Leistungsvergütung geführt [9]. Zwar existieren für alle Bezirke der KV Musterverträge für SAPV (in Westfalen-Lippe für ambulante Palliativversorgung allgemein und spezialisiert), dabei handelt es sich jedoch zum Teil nur um Rahmenverträgedie konkrete Ausgestaltung obliegt den jeweiligen Verhandlungspartnern (in der Regel Krankenkassen und SAPV-Team).…”

“…Die konkreten Versorgungsmodelle der SAPV variieren abhängig von den durch die Musterverträge vorgegebenen Rahmenbedingungen und den regionalen Gegebenheiten [9]. So weisen ländliche Regionen vermutlich eher eine Netzwerkstruktur aus Pflegediensten mit qualifizierten Mitarbeitern und niedergelassenen Palliativmedizinern auf, die auch große Entfernungen abdecken können, während in größeren Städten vermutlich an einer Institution angestellte Pflegende und Ärzte ein Team bilden, die möglicherweise an ein Palliativzentrum angebunden sind.…”

“…Die allgemein gehaltenen Aussagen der SAPV-Richtlinie tragen der Forderung Rechnung, die gewachsenen Strukturen zu berücksichtigen und ein jeweils auf die regionalen Gegebenheiten abgestimmtes Versorgungskonzept zu entwickeln. Die Heterogenität der organisatorischen und strukturellen Rahmenbedingungen [9] sowie der konkreten SAPV-Praxis und -Prozesse [12,24]…”

Palliativmedizin

“…Die Ausgestaltung der SAPV ist in den Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses sowie den Empfehlungen des GKV-Spitzenverbandes [6] beschrieben. Die Regelungen in SGB V ( § § 37b & 132d), SAPV-Richtlinie und "Gemeinsamen Empfehlungen nach § 132d SGB V" lassen erheblichen Gestaltungsspielraum, die Umsetzung wird in den Bundesländern unterschiedlich gehandhabt [7]. Die mit der Komplexität der Behandlungssituation begründete Verordnung von SAPV erfolgt über das Formular § 63; sie wird dem Hausarzt nach EBM vergütet [8].…”