Die Koordination eines Liganden L mit FeII‐Metallionen führt zum tautomeriegetriebenen Auftreten von Komplexität, welche sich in der parallelen Bildung von jeweils isomeren Tetrameren und Trimeren als Koordinationsprodukten zeigt. Die Molekülstruktur der zwei vorherrschenden isomeren [FeII4L4]8+‐Komplexe vom [2×2]‐Gittertypus wurde mittels Einzelkristallröntgenbeugung bestimmt. Die divergente Identität der Tautomeriekonformere wurde durch Ionenmobilitätsmassenspektrometrie bestätigt, und es konnte zusätzlich gezeigt werden, dass die beiden Isomere stark kontrastierende magnetische Eigenschaften (FeII‐Spinübergang vs. blockierter FeII‐High‐Spin‐Zustand) aufweisen. Die Ergebnisse zeigen, wie die Tautomerisierung eines homoditopen bis‐dreizähnigen Liganden durch die Koordination von Metallionen zu einer Akkumulation von Komplexität (d. h. für den vorliegenden Fall die parallele Bildung von isomeren, molekularen Strukturen) auf einer hierarchisch höheren Ebene (hier Gitterkomplexe mit unterschiedlichen physikalischen Eigenschaften) führt. Diese Ergebnisse sind von Bedeutung für das Verständnis der grundlegenden Vorgänge, die Komplexität auf molekularer Ebene in chemischen und biologischen Systemen generieren.