Rezensionen

Abstract

RezensionenFachwörterbücher JÜRGEN FALBE und MANFRED REGITZ: Römpp Lexikon Chemie. Georg Thieme Verlag Stuttgart -New York. 10. Auflage 1996. Band 1. XI + 780 Seiten, viele Abbildungen, zahlreiche Formelbilder. 248 DM. ISBN 3-13-734610-X Der "Römpp" ist ein 1947 von dem gleichnamigen Chemiker ins Leben gerufenes Lexikon der reinen und angewandten Chemie. Es hat sich im Laufe der Zeit zu dem Nachschlagewerk schlechthin entwickelt, zu einer Art Bibel der Chemie, wie frühere Rezensenten anerkennend vermerkt haben. Bei der rasanten Entwicklung der Chemie ist es nicht verwunderlich, daß bereits 7 Jahre nach Erscheinen von Band l der letzten Auflage eine neue begonnen wird. Der Verlag hat sich vorgenommen, die nächsten Bände im Halbjahresrhythmus herauszubringen. Parallel zu der gedruckten Ausgabe wird eine CD-ROM erscheinen, die alle Einträge des ersten Bandes enthält und alle anderen Stichwörter der vorhergehenden Auflage. Band l enthält die Stichwörter von A bis Clysar. Mit etwa 44000 Eintragungen in allen Bänden insgesamt auf etwa 5000 Druckseiten hofft man, den Umfang der Vorgängerauflage nicht zu überschreiten, obwohl mehr als 9000 neue Stichwörter aufgenommen wurden. Das Buch ist schon lange nicht mehr das Werk eines Einzelnen. Der vorliegende Band nennt ca. 40 Co-Autoren.Inhaltlich abgedeckt werden zunächst die klassischen Säulen der Chemie, die anorganische, analytische, organische und physikalische Chemie. Der Anteil der auf sie entfallenen Stichwörter wurde aber auf etwa 40% des Volumenanteils im Lexikon gestrafft. Dafür wurde den modernen Disziplinen mehr Raum gegeben, wie Biochemie, Biologie, Umweltschutz, Arbeitssicherheit und anderen. Auch die Zahl der Namen pharmazeutischer Präparate wurde reduziert. Eine große Bedeutung haben zu Recht die vielen Sektoren der angewandten Chemie. Dabei geht der Römpp in manchen Fällen weit über die Grenzen der Chemie hinaus. Es finden sich Stichwörter aus den Gebieten Botanik, Zoologie, Mikrobiologie, Geologie, Mineralogie und anderen Disziplinen. Besonders manche Käfer und andere Insekten scheinen es einigen Fachautoren oder Redakteuren angetan zu haben, wie die Bettwanze, Blattläuse, Buntkäfer und andere, wobei deren Beziehungen zu Chemie nur schwer ersichtlich sind. Bei den Blattwespen wird sogar das Sexualleben gestreift. Auch wundert man sich über das Stich wort Baikalsee, fast eine halbe Druckspalte mit vielen geographischen Angaben. Zugegebenermaßen: Es ist schwer, in einem solchen umfassenden Werk die richtige Auswahl zu treffen, gibt es doch inzwischen viele Millionen chemischer Verbindungen.Warum wird aber das Buch in dieser Zeitschrift besprochen? Wer Modetexte bearbeitet, muß Modezeitschriften lesen; wer Chemietexte übersetzt, kann sich kaum durch das Lesen chemischer Fachzeitschriften auf dem laufenden halten, es sei denn, er ist Chemiker und versteht die Texte. Für ihn ist der Römpp eine hervorragende Informationsquelle, denn es ist den Autoren dieses Werkes weitgehend gelungen, "Fachchinesisch" zu vermeiden und die Dinge allgemein verständlich darzustelle...