Public und Global Health in Deutschland stärken – Eine Einordnung der Stellungnahme „Public Health in Deutschland“ der wissenschaftlichen Akademien vom 16.6.2015

Abstract

Zusammenfassung Im Juni 2015 haben die wissenschaftlichen Akademien Leopoldina und acatech und die Union der Deutschen Akademien der Wissenschaften eine Stellungnahme zu Public und Global Health in Deutschland ver?ffentlicht. Die Stellungnahme enth?lt eine Reihe von wertvollen, aber allgemein gehaltenen und weitgehend bekannten Empfehlungen. Die wenigen konkreten Empfehlungen sehen eine Zentralisierung der Forschung und eine Abwertung der Rolle der Universit?ten vor. Gegen?ber anderen Bereichen soll Public Health Genomics weiter ausgebaut werden. Diese Empfehlungen werden durch keine empirischen oder theoretischen Analysen gest?tzt und laufen Gefahr, die erfolgreichen Prozesse der letzten Jahre umzukehren. Um Public und Global Health in Deutschland wirksam zu st?rken sollten stattdessen die vorhandenen Institutionen besser unterst?tzt und die Forschungsf?rderung ausgebaut werden.

Aus-, Fort- und Weiterbildung in Public Health – wo stehen wir heute?

“…Nicht minder wichtig waren und sind historische Grundlagen, Umwelt, Ethik und Recht [14]. Bis heute werden Forschung und Lehre in Kooperation mit anderen Fachbereichen und regionalen Praxispartnern umgesetzt [1].…”

“…The challenges are focused on the suggestions of the World Health Organization, where three main groups of important actors for Public Health are defined: "Public health specialists with explicit public health function", "Health professionals providing a personal service to users" and "Actors from other sectors whose activities and decisions have an impact on population health". tiert, nicht zuletzt angestoßen durch eine 2015 von nationalen und internationalen Expertinnen und Experten veröffentlichte Expertise zu Public Health in Deutschland [1,2].…”

Public und Global Health in Deutschland – Eine Stellungnahme zur aktuellen Debatte

“…Strukturen für die Public und Global Health-Landschaft in Deutschland ▼ Der Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Public Health e. V. (DGPH) kritisiert in einer Stellungnahme die von den Akademien vorgeschlagenen Strukturreformen, die aus Sicht der DGPH eine Abwertung der Universitäten zur Folge hätten [6]. Die Leopoldina hatte diesbezüglich die Etablierung außeruniversitärer Strukturen, etwa eines nationalen Instituts, eines Zentrums oder einer Stiftung für Public und Global Health ins Gespräch gebracht [1].…”

“…Aus Sicht der bvmd ist in diesem Zusammenhang insbesondere von Bedeutung, dass eine enge Anbindung an Forschung und Lehre an medizinischen Fakultäten gewahrt bleibt [7]. [6], der auch von den Gesundheitswissenschaftlern Jens Holst und Oliver Razum in einer Stellungnahme geäußert wird [2], bezieht sich auf das der Leopoldina-Stellungnahme zugrundeliegende Gesundheitsverständnis. Dieses laufe darauf hinaus, dass Public Health als Krankheitswissenschaft unter biomedizinischer Sicht missverstanden werde [2,6].…”

Wissenschaftsnetzwerke in Public Health: Voraussetzungen wirksamer Nachhaltigkeit aus soziologischer Perspektive

“…Die Frage ist allerdings, welche? Wie müssen diese Strukturen im konkreten Fall eines Public-Health-Wissenschaftsnetzwerks gestaltet sein, damit das angestrebte konstruktive und kollaborative Wissenschaftsnetzwerk Wirklichkeit wird [1][2][3]? Nachfolgend vertreten wir die These, dass das Ziel eines konstruktiven und kollaborativen Wissenschaftsnetzwerkes mit nachhaltigem gesell-schaftlichen Nutzen besonders dann erreicht werden kann, wenn das Netzwerk Strukturen etabliert, die sowohl zentrale Systemfunktionen erfüllen als auch eine Anpassung an Umweltänderungen ermöglichen.…”