Praxis, Probleme und Perspektiven der Substitutionsbehandlung Opioidabhängiger in Deutschland

Abstract

Opioid dependency is a complex and chronically relapsing disease with high risks of morbidity and mortality. Frequent relapses and in most of the cases a long process of maturing out characterize this disease. Opioid substitution programs with methadone, buprenorphine and other opioids are a suitable intervention and form the first choice in the treatment of this disease. In Germany, compared to its neighboring countries, this treatment was introduced relatively late. However, in the last five years, the number of patients in substitution treatment has increased significantly to more than 70,000 patients, which marks an increase of 50%, meaning that one third to one half of the estimated opiate users are being reached. Despite the widely acknowledged success with respect to the improvement of the quality of life, survival rates, and accessibility of the target groups for ongoing treatments of drug-related diseases (such as HIV/HCV infections), opioid substitution treatment is still discussed controversially. In this contribution, problems in the areas of service provision, juristic, social, health and research policies are discussed and possibilities of increasing the access and quality of this treatment are introduced.

Prison Health is Public Health! Angleichungs- und Umsetzungsprobleme in der gesundheitlichen Versorgung Gefangener im deutschen Justizvollzug

“…Insbesondere Opioidabhän-gigkeit ist als eine schwere, chronisch rezidivierende Erkrankung zu verstehen. Rückfall (oder Beikonsum) sind zu erwarten und müssen in das Behandlungskonzept integriert werden [57]. Auch wenn der Konsum psychotroper Substanzen während der Haftzeit reduziert oder sogar eingestellt wird, sind Rückfälle unmittelbar nach der Haftentlassung die Regel (Kompensationskonsum für die Zwangsabstinenz).…”

Strukturelle Hemmnisse in der Substitution und infektiologischen Versorgung Opiatabhängiger

“…Zudem f ü hrt die ver ä nderte Altersstruktur der substituieHintergrund & Die Substitutionsbehandlung gilt seit ihrer Etablierung als das Erfolgsmodell in der medizinischen Versorgung Opiatabh ä ngiger [1,2] . Nach jahrzehntelangen Diskussionen um die Substitution spiegelt sich dieser Erfolg nicht zuletzt in der enorm gestiegenen Anzahl gemeldeter Substitutionspatienten wieder.…”

“…Dies f ü hrt h ä ufi g zu rechtlichen Unsicherheiten auf Seiten der Versorger und resultiert zudem in einem erh ö hten Dokumentationsaufwand f ü r die Ä rzte und ihre Mitarbeiter [1] . Dabei l ä sst sich aus dem medizinischen Erfolg der Substitutionsbehandlung ableiten [8] , dass ein Gro ß teil der Behandlungen ohne besondere Problemstellungen verl ä uft und keinen derart hohen Administrations-und Dokumentationsaufwand rechtfertigt.…”

“…renden Ä rzte zuk ü nftig zu vermehrten altersbedingten Praxisschlie ß ungen bzw. -weitergaben [1] .…”

“…Insbesondere wirkt der hohe Regulierungsgrad und der hohe administrative Aufwand in der Substitutionstherapie sowie die daran gemessen relativ niedrige Verg ü tung auf einen gro ß en Anteil der substituierenden Suchtmediziner als verunsichernd und auf potenzielle Neueinsteiger und Nachfolger abschreckend [1] . Als eine Folge dieser Verunsicherung haben sich in den letzten Jahren zunehmend mehr niedergelassene Ä rzte wegen bestehender Rechtsunsicherheit und mangelnder Honorierung aus der Substitutionsbehandlung zur ü ckgezogen [6] .…”