Palliativversorgung in der Dermatoonkologie – Aktuelle Praxis in deutschen zertifizierten Hautkrebszentren und dermatoonkologischen Schwerpunktpraxen

Abstract

ZusammenfassungHintergründeDermatoonkologische Patienten werden häufig in zertifizierten Hautkrebszentren oder dermatoonkologischen Schwerpunktpraxen betreut. Insbesondere in höheren Tumorstadien entwickeln Patienten krankheitsbedingt oder als Nebenwirkung der Therapien Symptome, die behandlungsbedürftig sind. Bei fortschreitender Erkrankung bedarf es trotz deutlich verbesserter Prognose seit Einführung der zielgerichteten und Immuntherapien einer vorausschauenden Vorsorgeplanung. Unklar ist, wie die Palliativversorgung von Hautkrebspatienten in der Dermatoonkologie aktuell organisiert wird.Patienten und MethodikIn einer deutschlandweiten Befragung wurden alle zertifizierten Hautkrebszentren und dermatoonkologischen Schwerpunktpraxen angeschrieben und um Teilnahme an der anonymisierten Befragung gebeten.ErgebnisseInsgesamt gingen 45 Antworten (42%) ein. Der Großteil (98%) der Befragten screent Patienten regelhaft auf belastende Symptome und alle Zentren haben auch eine Anbindung an eine palliativmedizinische Versorgungsstruktur. Es wurde angegeben, dass lediglich 5% der ärztlichen Mitarbeiter die Zusatzqualifikation „Palliativmedizin“ führen. Bei 68% der teilnehmenden Institutionen wird den Patienten die Möglichkeit einer Vorsorgeplanung angeboten. Für 89% ist Palliativmedizin relevant für die tägliche Arbeit, und 82% wünschen sich hierzu mehr Fortbildungsmöglichkeiten.SchlussfolgerungenMit der Erhebung kann dargestellt werden, dass die palliativmedizinische Versorgung einen wichtigen Stellenwert in der dermatoonkologischen Arbeit hat. Da jedoch nur ein geringer Anteil der Mitarbeitenden eine Weiterbildung in Palliativmedizin besitzt, wäre es für die umfassende Versorgung wünschenswert, wenn dieser Anteil größer würde.