Nail mesenchyme: Tipping the hand on regeneration

Eisenträger mit Doppelfunktion

“…Wegen der von den Pseudomonaden gebildeten Toxine stellen sie in Gegenwart der Konkurrenten ihren Stoffwechsel auf Kosten des Wachstums um und bilden nur kleine Kolonien [1]. Welche Veränderungen dabei auf molekularer Ebene stattfinden, untersuchten kürzlich zwei Arbeitsgruppen unabhängig voneinander [2, 3]. Sie fanden eine Substanz, die ausschließlich bei Kokultur beider Spezies, und zwar speziell in der Nähe der auf den Agarplatten optisch erkennbaren kleinen Staphylokokken‐Kolonien nachweisbar war, aber nicht bei Einzelkulturen von Staphylokokken oder Pseudomonaden.…”

“…Dass die Methylierung tatsächlich von den Staphylokokken geleistet wird, bestätigte wiederum ein Screening von Mutanten: In Kokulturen mit einem Staphylokokken‐Stamm, bei dem durch Insertion eines Transposons das Gen einer speziellen Methyltransferase außer Funktion gesetzt war, wurde der Methylester nicht gebildet [2]. Das betroffene Enzym erhielt die Bezeichnung Spm für Staphylokokken‐Pyochelin‐Methyltransferase.…”

“…Mit der Veresterung von Pyochelin legen die Staphylokokken das Siderophor ihrer Konkurrenten lahm, denn die freie Carboxylgruppe des Pyochelins stellt mit ihrer negativen Ladung einen von sechs Liganden bei der Chelatierung von Eisen (Abbildung 2). Dass die Methylierung die Affinität des Pyochelin für Eisen senkt, bestätigten die Forscher im Reagenzglasversuch durch colorimetrische Quantifizierung der Eisenbindung an synthetisches Pyochelin beziehungsweise seinen Methylester [2, 3]. Dazu kommt, dass die Bindung an das Aufnahmesystem in der Membran der Pseudomonaden ebenfalls die freie Carboxylgruppe von Pyochelin erfordert, daher kann der Methylester die Zellmembran nicht passieren.…”

“…Dazu kommt, dass die Bindung an das Aufnahmesystem in der Membran der Pseudomonaden ebenfalls die freie Carboxylgruppe von Pyochelin erfordert, daher kann der Methylester die Zellmembran nicht passieren. Passend zu diesen Befunden wächst eine Pseudomonaden‐Mutante, die aufgrund eines Enzymdefekts selbst kein Pyochelin synthetisieren kann, nur bei Zusatz von exogenem Pyochelin, nicht aber in Gegenwart des Methylesters [2].…”

“…Dazu passend hemmte in Einzelkultur nur synthetisches Pyochelin das Wachstum der Staphylokokken, aber nicht der Methylester. Somit entziehen sich die Staphylokokken der toxischen Wirkung von Pyochelin durch enzymatische Methylierung [2].…”