Zusammenfassung
Einleitung Die Radiosynoviorthese (RSO) ist eine seit Jahrzehnten eingeführte nuklearmedizinische Lokalbehandlung entzündlicher Gelenkerkrankungen, die überwiegend ambulant in nichtuniversitären Einrichtungen durchgeführt wird. Trotz umfangreicher Erfahrungen in einzelnen Institutionen gibt es kaum fassbare oder vergleichbare Daten über die Durchführung und/oder Erfolge dieser Therapie.
Fragestellung Ziel der Untersuchung war es, möglichst belastbare Daten zur RSO in Deutschland zu erhalten.
Materialien und Methoden Es wurde ein webbasierter Fragebogen eingesetzt. In ihm wurden demografische Daten, Ausbildung/Erlernen der RSO, prätherapeutischer Diagnostik, klinischer Verfahren und Follow-up abgefragt. Die Umfrage stand 28 Tage lang zur Verfügung und wurde am 30. November 2020 geschlossen.
Ergebnisse Insgesamt 78 Fachärzte für Nuklearmedizin beantworteten den Fragebogen, was einer Rücklaufquote von 23 % entspricht. Neben den hier erstmals dokumentierten Unterschieden und Übereinstimmungen bei prätherapeutischer Diagnostik, Durchführung und Nachsorge der RSO zeigt sich, dass weniger als 70 Fachärzte in Deutschland mehr als 75 % aller RSO-Behandlungen durchführen, und dass diese meist älter als 50 Jahre sind. Hieraus ergibt sich die Notwendigkeit einer verstärkten Nachwuchsförderung, um dieses hilfreiche Therapieverfahren auch in Zukunft den Patienten anbieten zu können.
Schlussfolgerungen Zum Erreichen dieser Ziele ist ein Zusammenschluss von RSO-Experten sinnvoll, durch die unter anderem ein Ausbildungs-Curriculum RSO erarbeitet wird sowie Fortbildungen und Hospitationsmöglichkeiten organisiert werden. Darüber hinaus wären auch ambulant-stationäre Kooperationsmodelle im Rahmen der Facharztausbildung denkbar.